Ulrich Moser
Y – Z Atop Denk 2023, 3(10), 2.
Abstract: Die Beziehungstheorien (Beschränkung auf dyadische) werden durch das Mikroweltenkonzept erweitert. Eine Mikrowelt umfasst einen Selbstprozessor, Objektprozessoren, einen Place (Platz, Ort), deanimierte Einheiten und Interaktionen. Die möglichen Interaktionen zweier Mikrowelten sind komplex, z.B. können im psychischen Raum deanimierte Objekte Person-Objekte ersetzen. Das kommt einer Verschiebung mittels Affektverminderung und Selektion möglicher Interaktionen gleich. Das Subjekt ist auch ein Objekt der Mikrowelt eines Anderen. Affektive und reflexive Mikrowelten in der therapeutischen Beziehung werden unterschieden. Es folgen Darstellungen der Mikrowelten und deren Interaktionen im therapeutischen Prozess.*
Keywords: Mikrowelt, affektive Beziehung, reflexive Funktionen, Interpenetration, Interaktivität
Veröffentlicht: 30.10.2023
Artikel als Download: Ich bin auch ein Objekt der Mikrowelt des Anderen
1. Vorbemerkung
Es wird der Frage nachgegangen, ob die Mikroweltentheorie (Moser 2016b) besser geeignet ist, die Prozesse der Selbst-Objekt-Beziehung und der Interaktivität zu verstehen. In der psychoanalytischen Literatur kreisen die Überlegungen im weitesten Sinne um das Konzept des Arbeitsmodells (s. z.B. Bowlby 1969; Lichtenberg 1989 u.v.a.). Bevorzugt wird jedoch immer die Eingliederung dieser Prozesse in das Übertragungs-Gegenübertragungsmodell allenfalls mit Einbezug einer Kategorie der affektiven Beziehung als Basis. Man kann sich (aus Sparsamkeitsgründen) auf die Interaktion der beiden Personen beschränken. Es dominieren zurzeit zwei Theorien: diejenige des Feldes, das durch die Subjekte wohl gestaltet wird, dann aber eine eigene Emergenz entwickelt (Baranger u. Baranger 2008; Ferro 2009; Ferro u. Basile 2009; Ogden 2009) und jene der zwei Einzelsubjekte, die je einzeln versuchen, die Beziehung zu regulieren und eine Abstimmung der beiden Regulierungen finden müssen (Theorie der „two singles“, s. Moser 2021). In den klinischen Analyseberichten wird differenzierter gedacht. Es werden Beobachtungen über die Bedeutung des Ortes, der Gegenstände und über affektive Beziehungen zu ihnen berichtet. Die Mikrowelt versucht eine allgemeine Theorie der Verteilung affektiver Prozesse und Anteile über den ganzen Bereich zu formulieren. Sie soll auch für Beziehungen außerhalb der therapeutischen Situation gültig sein. In der Interaktion zweier Mikrowelten von zwei oder mehreren Subjekten ist auch eine affektive Verteilung von einer kognitiven des Analysanden und des Analytikers zu unterscheiden respektive deren Wechselwirkung zu beachten. Diesem letztgenannten Anspruch wird der vorliegende Versuch nicht voll genügen.
2. Struktur der Mikrowelt
Eine Mikrowelt enthält einen Subjektprozessor, der verschiedene Beziehungen ausbildet. Diese enthalten ein Objekt (d.h. ein Element, das als Objekt dient). Es kann ein Person-Objekt sein, ein anderes Selbst (das auch einen Selbstprozessor und eine Mikrowelt hat), ein nicht-animiertes Objekt, ein Tier, ein fabuliertes Wesen. Ein Objekt kann verknüpft sein mit dem Subjektprozessor oder auch nicht verknüpft. Elemente können hinzugefügt werden oder aus der Mikrowelt herausfallen. Ein Subjekt bildet mehrere Mikrowelten aus, die teilweise identisch sein können. Das Grundelement der Mikrowelt ist der PLACE (Ort der instantiierten Elemente).
Abbildung 1: Mikrowelt des Subjektes.
Legende
S1, S2: Subjekt 1, Subjekt 2
PLACE: Ort, Platz
SP: Subjektprozessor (aktuelle Positionierung des „Selbst“)
OP: Objektprozessor (Objekt als Träger des Prozesses)
Op n con: nicht verknüpftes Objekt
OP pers nP: nicht personifiziertes Fabelwesen
CEU: nicht animiertes Objekt
MW: Mikrowelt
Drop: aus vergangener MW herausgefallener OP, CEU u. a. Verknüpfung, Beziehung
Nicht-animierte Objekte (z.B. Handtasche, Schreibmappe, Blumen, Kleidungsstücke) werden auch als Beziehungsobjekte betrachtet, weil sie in einer Mikrowelt als Elemente mit affektiver Besetzung und Bedeutung positioniert sein können. Es ist zwischen Wahrnehmung eines Gegenstandes und dessen affektiver Bedeutung zu unterscheiden. Die affektive Besetzung ist jedoch verringert, sodass eine Beziehung zu einer Person auf sie verschoben werden kann (Prozess der Verschiebung und der Desaffektualisierung).1
Die Mikrowelten können
1) real konkret,
2) imaginiert oder
3) real, aber Träger imaginierter Bedeutung sein.
Der Subjektprozessor ist Organisator der Mikrowelt. Er positioniert die weiteren Inhalte. Er selbst hat eine ihm eigene Innenstruktur, die ich der Vereinfachung halber in dieser Arbeit nicht beschreibe. Zwei Subjektprozessoren sind sehr selten bei dissoziativen multiplen Persönlichkeiten parallel gespeichert und wechselweise instantiiert. Die gesetzten nicht-connectiven Objekte (Personen oder Gegenstände) sind Indikatoren für das Potential einer möglichen, z.B. noch nicht zugelassenen Beziehung.
Für den weiteren Verlauf der Arbeit werden die eingeführten Kürzel verwendet. Sie sind aus dem Buch Mikrowelt Traum (Moser u. Hortig 2019) übernommen worden. Die Liste dieser Beziehungsarten ist sehr differenziert und charakterisiert mögliche Arten von Beziehungen und Interaktivitäten (s. Abbildung 1, Legende).
3. Verknüpfung zweier Mikrowelten
Abbildung 2 zeigt zwei mögliche Verknüpfungen. Sie sind häufig in psychoanalytisch-therapeutischen Situationen zu finden.
Abbildung 2: Verknüpfung von Mikrowelt 1 mit Mikrowelt 2 (Legende: s. Abbildung 1). Abbildung 2 bildet nicht alle möglichen Verknüpfungen ab.
Die Mikrowelt des Analysanden wird z.B. fragmentarisch oder ganz zum Objektprozessor der Mikrowelt des Analytikers. Sein Selbst mit seiner Mikrowelt könnte auch als nicht prozessierende Person anonymisiert präsent sein. Gleichsam ein Mann ohne Eigenschaften. Im anderen Fall wird der Analytiker (MW1) zum Objektprozessor der MW2 des Analysanden.
Abbildung 2 zeigt mögliche Verknüpfungen. Den Analytikern sind solche Varianten im Einzelfall bekannt. Die Mikrowelt MW2 kann als OP1 in die Mikrowelt des Therapeuten (MW1) oder in OP n con eingehen und dort Bestandteil von dessen Mikrowelt werden. In einem anderen Fall kann der Analysand in der Mikrowelt des Analytikers eine nicht mit ihm prozessierende Person (P.n con) enthalten. P.n con enthält immer ein Potential an affektiver Besetzung, die Art und der Inhalt bleiben offen. Es kann eine Form des Subjektprozessors sein, oder eine noch nicht zugelassene, aber angelegte Objektbeziehung.
Ist die zweite Mikrowelt imaginiert, wie im Schlaftraum, so kann in der Mikrowelt des Analysanden der Analytiker als eine steinerne Statue instantiiert werden. Die Desaffektualisierung hat damit zu einem deanimierten, affektlosen Person-Element geführt (Abwehr libidinöser oder narzisstischer Verliebtheit). In vielen Fällen ist es die ausgekundschaftete Mikrowelt (die persönliche), die gesamthaft zur Mikrowelt, der eigenen des Analysanden, wird, bekannt als «Stehlen der Mikrowelt des Anderen», nicht aber dessen Selbst, z.B. durch Versuche, die Objektbeziehungen eines Subjektes auch zu den eigenen zu machen. Der Analytiker entwickelt, sofern er eine affektive Beziehung zum Analysanden hat, mit der Zeit ein Bild, ein Modell der psychischen Welt des Analysanden.
Modelle helfen uns, die vielen möglichen Varianten einer Strukturierung zu verstehen. Es folgen einige Beispiele aus Psychotherapiestunden. Eine Differenzierung von diagnostischen Einheiten ist nicht beabsichtigt.
Ein Analytiker fokussiert im Besonderen die Handtasche einer Analysandin. Diese Handtasche, teuer, luxuriös, scheint seiner Ansicht nach nicht zur Gestik und zum Gesamtbild der Frau zu passen. Er nimmt auf Grund seines Wissens an, dass die Handtasche ein «narzisstisches» Objekt der Frau ist, möglicherweise eine Repräsentanz ihres Selbstideals, das sie nie hat erfüllen können. Der Analytiker verfolgt, wie die Frau mit der Handtasche umgeht. Wo stellt sie diese Tasche im Praxisraum hin? Das ist natürlich ein reales Problem für eine Frau. Die Tasche repräsentiert also die Frau selbst, wie sie gesehen werden möchte. Sie kann die Tasche neben sich auf den Boden stellen, griffbereit in der Hand halten, beim Liegen auf der Couch, oder auf den Arbeitstisch des Analytikers stellen. Ist dies eine provokative Art der Verführung? Sitzt die Tasche hilflos und verlegen auf dem Boden? Repräsentiert sie ihre Ortlosigkeit und Verlassenheit? Öffnet sich die Tasche und breitet sich der Inhalt unabsichtlich in der Praxis aus? Nimmt sie den Raum des Analytikers in Besitz? Alles Fragen der Reflexivität des Analytikers.
Was bleibt im Wartezimmer beim Verlassen der Stunde liegen? Wohl kaum die Handtasche, vielleicht aber ein geschriebenes Buch, das sie dem Analytiker zeigen wollte, aber nicht gewagt hat, es ihm zu schenken? Ist der Wunsch, als Objekt (Objektprozessor) in der Mikrowelt des Analytikers aufgenommen zu werden, erlaubt? Wird das eigene Selbst als deanimiertes Objekt (CEU) in die Mikrowelt des Analytikers versuchsweise gesetzt?
Bei Psychosen wird das Phänomen der Leihidentität beschrieben. In ihr wird der Subjektprozessor der Mikrowelt dissoziiert. In realen Beziehungen wird das Selbstgefühl die Präsenz verlieren und verschwinden. Auch die Reflexivität ist gestört und auch andere Funktionen des Selbstbereichs sind betroffen. In der Leihidentität wird der Subjektprozessor des Subjekts der Mikrowelt 2 in den eigenen Subjektprozessor implementiert. Damit ist die Illusion gerettet, mit dem geliehenen Subjektprozessor doch Mikrowelten generieren und kontrollieren zu können.
Bei neurotischen Störungen nistet sich manchmal der Subjektprozessor von Subjekt 2 in die Mikrowelt des Subjektes ein. Das Beziehungsnetz der eigenen Mikrowelt wird aufgebaut, indem Objekte, Gegenstände und Mikrowelt von Subjekt 1 mitbenutzt werden. Mit diesem „Stehlen“ der Mikrowelt bleibt die eigene Identität dennoch erhalten. Dieser Prozess macht natürlich nur dann Sinn, wenn das andere Subjekt als mächtiger eingeschätzt und beneidet wird. Eine mildere Form ist ebenso häufig: die bloße Kopie der Mikrowelt von Subjekt 1, eine Form des Parallelismus der Beziehungsstruktur.
Der Subjektprozessor von Subjekt 2 kann sich zudem parasitär als Objektprozessor in die Mikrowelt einnisten. Das kann als intensiver Liebeswunsch täuschend deklariert werden. Mit raffinierten Techniken wird glaubhaft gemacht, dass Subjektprozessor 2 schutzbedürftig ist. Resultat ist eine aggressive Anhänglichkeit, die supportive Bedürfnisse von Subjekt 1 ausnützt und befriedigt.
Die gesamte Mikrowelt von Subjekt 2 kann aus der Mikrowelt 1 ausgestoßen werden. Drops sind Objekte, die präsent sind, aber affektiv nicht berühren, quasi nicht existent sein sollen, aber es trotzdem sind. Diese Ausstossung nennt sich Desobjektalisierung. Das Objekt der Beziehung ist dann existent und nicht existent. Es muss immer wieder unbeachtet bleiben und seine ihm geltenden Affekte müssen abgewehrt werden. „Du gehörst nicht mehr zu uns, du bist nicht mehr meine Tochter“, ein beliebtes Heimatfilmthema: Drop soll nicht mehr erlebbar, nicht mehr akzeptiert, nicht mehr geliebt werden. Im Zustand des Drop ist das Objekt (ein potentielles Person-Objekt) in einer Grauzone außerhalb der boundary der Mikrowelt angesiedelt.
Ein weiteres Beispiel betrifft Subjekte, die eine ausgeprägte introjektive Funktion als Abwehr ausgebildet haben (Hortig u. Moser 2012). Zur introjektiven Internalisierung der konfliktiven Anteile einer Beziehung gesellt sich im Extremfall die Verweigerung ein Objekt der Mikrowelt der Mutter zu sein. Der Einfluss der Mutter wird kontrolliert und zurückgewiesen. Das betrifft nur die affektive Beziehung. Der Genuss anderer Vorteile einer affektgedämpften Beziehung kann in vielen Fällen erhalten bleiben, zum Beispiel als narzisstische Beziehung.
Haustiere, Katzen und Hunde sind neben deanimierten Objekten ebenfalls, nicht nur bei Kindern, oft Substitutionen. Sie sind Begleiter, werden ins Bett genommen und sitzen am Esstisch. Sie ersetzen eine unbewusst bleibende Subjekt- oder Objektkonstellation, die trotzdem, weil kontrollierbar, affektiv besetzt werden kann.
4. Die Mikrowelten der therapeutischen Interaktion. Differenzierungen.
Vereinfacht dargestellt, hat jede Mikrowelt der beiden Partner, des Analytikers und des Analysanden, ein besonderes Modul, das die Interaktion vorbestimmt (gemäss den subjektiven Wünschen und Sicherheitsbedingungen). Luhmann (1984) beschrieb dies als Interpenetration. Später wurde es von Ellman (2010) als „affektive Interpenetration“ bezeichnet. Die beiden Module müssen aufeinander abgestimmt werden. Starre Vorgaben kennzeichnen psychische Störungen und Unfähigkeit der Modifikation.
Das Modul Relation bestimmt all jene Funktionen, die zur Integration, zum Finden einer gemeinsamen Strategie der Wechselwirkung notwendig sind. Das Modul Relation ist andererseits das Endprodukt von intrapsychischen Regulierungen, die präventiv oder nachteilig auf die Interaktionsbereitschaft einwirken und das Feedback intrapsychisch verarbeiten. (Die häufige Form der Regulierung durch soziale Schemata, die teilweise automatisiert sind, werden im Folgenden außer Acht gelassen).
Die Wechselwirkung der therapeutischen Situation versuche ich nach einem etwas anderen Gesichtspunkt in verschiedene Mikrowelten zu differenzieren, die allerdings ineinander durch spezifische Informationsprozesse verknüpft sind. Sie bilden zusammen jeweils die therapeutischen Mikrowelten des Analytikers und des Analysanden. Es sind dies:
(1) Mikrowelten von fokalen Konflikten und traumatischen Erinnerungen (im Folgenden «incaps» (incapsulierter Complex) genannt),
(2) die affektive Beziehung,
(3) die Mikrowelt der impliziten und expliziten reflexiven Funktionen.
Beide Partner sind Träger dieser drei Mikrowelten, die jeweils zusammen die beiden therapeutischen Mikrowelten ausmachen. Differenzierung und Entwicklungsstand der Mikrowelt sind zu Beginn des analytischen Prozesses asymmetrisch, gleichen sich mit der Zeit nach vielen Wechseln an, wobei das Ergebnis mehr einer identifikatorischen Übernahme vom Analytiker oder einer gemeinsamen Neuschöpfung zugeschrieben wird. Welcher der drei Aspekte in einem Moment des Prozesses im Vordergrund steht, ist abhängig vom Gang der therapeutischen Interaktion. Eine Beschreibung dieses Problems würde eine Theorie des therapeutischen Verlaufes notwendig machen. Das ist nicht beabsichtigt (s. jedoch dazu Moser 2012; 2021).
(1) Fokaler Konflikt und traumatische Erinnerung
Diese Unterscheidung geht zurück auf die Theorie von French (1958). Auslösendes Moment für den Entschluss in Therapie zu gehen, ist zumeist ein aktueller Konflikt. Dessen Bearbeitung prägt normalerweise die erste Phase des analytischen Prozesses. Er ist Auslöser von traumatischen Erinnerungen an frühere Zeiten, die zunächst dem Analysanden nicht adäquat bewusst und auch nicht affektiv als Erleben zugänglich sind. Bei frühen Störungen wird hingegen die affektive und kognitive Struktur dieser gestörten frühen Mikrowelt direkt in die Beziehung Analytiker-Analysand übertragen. Insbesondere traumaartige Erinnerungen2 sind incapsuliert (incaps), im Sinne der Introjektion störender Beziehungsanteile. Bei allen produzierten Widerständen nehme ich an, dass vom Analysanden ein Zustand herbeigewünscht wird, ein geliebtes und gewünschtes Objekt zu sein. Dabei muss berücksichtigt werden, dass die Fähigkeit, zu lieben und/oder geliebt zu werden, oft verschüttet und mit einem Verlust an Sicherheit verknüpft ist. Damit ist bereits eine Verknüpfung mit dem Zustand der affektiven Beziehung (2) deutlich. (Negative Sicherheitserfahrungen, stete Rückweisung z.B. können das Wiedererleben beinahe unmöglich machen (Die Arbeit des Negativen, Green (1993)).
Wie wirken diese traumatischen Mikrowelten auf den Analytiker? Er versucht, sich ein Modell der Geschehnisse im Analysanden zu machen, d.h. er entwickelt die reflexiven Funktionen (3). Zugleich überprüft er selbstreflexiv, ob die traumatische Struktur des Analysanden nicht in ihm selbst solche Erinnerungen reaktiviert. Lehnt er eine solche ab, so wird er partiell blind für die Probleme des Analysanden. Lässt er sie zu, so kommt es zu einem resonanten Verstehen, das aber noch keine Veränderung bewirkt. Nach klassisch Freud’scher Auffassung ist Übertragung der traumatischen Mikrowelt nicht im totalen Sinne gemeint, wie bereits beschrieben, sondern ein evolutionärer Prozess der Umwandlung durch Bewusstwerden der zu ändernden Struktur und Neuschaffung am konkreten Beispiel der therapeutischen Beziehung. Ein Prozess, den Piaget (1977) als empirische Abstraktion bezeichnet hat. Es wird Zugang zu einer neuen Realität geschaffen. Dies kann nur dann und erst dann stattfinden, wenn die affektive Beziehung (2) tragfähig ist, Sicherheit und Vertrauen bietet. Die Übertragung bringt jeweils und mehrfach einen Zuwachs an Reflexivität. Die Differenz und Asymmetrie der kognitiven Felder von Analytiker und Analysand werden kleiner. Ziel des psychoanalytischen Prozesses ist die Entwicklung eines eigenständigen reflexiven Feldes über die Domäne des Problems. Incaps können vom Analysanden (wie auch vom Analytiker), sofern sie nicht kontrollierbar sind, externalisiert werden. Dies in zwei Formen. Die erste führt zu einer Gleichsetzung des Bildes des Anderen (des Modells) mit dem Bild des eigenen Selbst. Das führt zu Verzerrungen der Reflexivität. Die zweite Form ist die Projektion. Sie ist eine Ausstoßung des Nicht- Erträglichen und der Verschiebung auf den Anderen. Kommen noch Prozesse der Manipulation hinzu, so führt dies zur projektiven Identifizierung.3
(2) Affektive Beziehung
Das Gefühl ‚in Beziehung‘ zu sein, hat viele Aspekte: ein Gefühl der Sicherheit, der Zugehörigkeit, des Vertrauens. Es impliziert, bedeutsam für den anderen zu sein und sich aufgehoben zu fühlen. Analytiker wie Analysand bilden eine affektive Mikrowelt um die Beziehung herum. Der Analysand fühlt sich als Objekt in der Mikrowelt des Analytikers, der Analytiker wird ebenfalls zu einem Objekt in der Mikrowelt des Analysanden (d.h. sie sind Prozessoren von interaktiven Prozessen und nicht einfach positionierte inaktive Figuren (P n.con). In beiden Fällen darf die affektiv therapeutische Mikrowelt nicht mit den persönlichen affektiven Mikrowelten konfundieren. Das Sicherheitsgefühl ist ein konkretisiertes Ergebnis einer guten affektiven Beziehung. In früheren Arbeiten wurde die interaktive Verknüpfung von Wunschaktualisierung und Sicherheit eingehend untersucht (z.B. Moser u. Hortig 2019), insbesondere im Schlaftraum. Analytiker wie Analysand sind Organisationen, die in Form von ‚bassins‘ Informationen ausstrahlen und gegenseitig registrieren. Sie regulieren Verbundenheit oder Trennung. Um die Beziehung zum Laufen zu bringen, muss der Analytiker den Analysanden in seine affektive Mikrowelt als Objekt aufnehmen. Was geschieht bei Antipathie? Kann die Tendenz der Ablehnung, die ausgestrahlt wird, durch Reflexion aufgelöst werden?
Andererseits bleibt der Analytiker als Objekt in der affektiven Mikrowelt des Analysanden ein Fremdkörper, unzugänglich und fremd oder gefährlich eindringend. Zunächst induziert der Analysand seinen affektiven Zustand im Analytiker. Er verfärbt damit die affektive Mikrowelt des Analytikers. Das ist der Prozess der Gefühlsansteckung. Der Partner gerät in denselben affektiven Zustand. Die Ansteckung kann entweder resonant oder responsiv sein (Moser 2021). Resonante Gefühle können zu einem gemeinsamen euphorisch gestimmten Verstehen oder im negativen Sinne zur Übernahme depressiver, drohender, unverständlicher Gefühle der Unlust, ja des Unmutes führen. Eine andere Variante: Der Analysand kann für den Analytiker ein drohendes Objekt werden, das die Arbeit des Analytikers zunichtezumachen scheint und die Identität ‚Analytiker‘, sein spezifisches Selbstgefühl, ins Wanken bringt. In der Fantasie kann daraus eine entaffektualisierte Szene werden. Die Decke des Zimmers droht auf den Schläfer zu fallen und ihn zu ersticken. Rechtzeitig rettet sich der Träumer und wird wach. Imaginierte Mikrowelten sind bereits reflexive Prozesse zur Problemlösung, zumindest Versuche dazu. Negative Reflexivität, analog der Notion K- von Bion, möchte ich diese Fantasien aber nicht nennen. Eine gute affektive Beziehung enthält auch die Fähigkeit, Informationen in Form von differenten Affekten am Objekt und an sich wahrzunehmen und sie auch übermitteln zu können. „Grosse Momente“ (Stern 2005) sind Ereignisse der Psychoanalyse, die evolutionär sind. Ich interpretiere diese Phänomene als eine Öffnung der affektiven Beziehung, die gleichzeitig mit einem Erleben der Weitung der Reflexivität einher geht. Plötzlich ist etwas klar, gefühlsmäßig zugänglich und neu in der Sichtweise. Reflexive und affektive Mikrowelt sind bei den Trägern der Interaktion wechselwirkend verknüpft. Das Ergebnis ist ein Commitment in die Wiederbelebung der incaps in reflexiver Form. Ein Austausch zwischen den Mikrowelten von Analytiker und Analysand findet statt. Das ‚Paket‘ incaps ist übergeben und gemeinsam geöffnet worden. Was ich gerade beschrieben habe, ist interaktive Co-Reflexivität (s. auch Carel 2006). Der Prozess der Wandlung beginnt immer mit einem Affekt, der die alten Affekte des incaps ankündigt.
Das betrifft auch die Beziehung des Subjekts zu sich selbst. Nicht mehr die Mutter ist die Verwandlerin, die Situationen ändert (Bollas 1997), sondern das eigene Selbst. Die affektive Mikrowelt „Selbst“ (Selbst auch als Objekt der Mikrowelt) zeigt in solchen Momenten einen sorgsamen Umgang mit sich selbst und keine negative Wertung. Dazu ist eine Differenzierung des affektiven Informationssystems der Innenwelt notwendig. Reflexivität ist auf affektive Botschaften angewiesen.
(3) Reflexive Mikrowelten
Diese Mikrowelten umfassen den Bereich bereits bestehender selbstgerichteter oder sozial und religiös eingepflanzter Annahmen (beliefs) über sich selbst, über die Objekte und Beziehungen eigener und fremder Mikrowelten.
Sie müssen geändert werden zugunsten konstruktiver Einsichten, die eine Veränderung der Mikrowelt und des Selbstprozessors vorbereiten. Sandler (1987) hat mit der Unterscheidung des autonomen und des nichtautonomen Überichs eine solche Entwicklung beschrieben. Zu Beginn des analytischen Prozesses besteht Asymmetrie. Der Analytiker ist an Umfang und Differenziertheit flexibler als der Analysand.
Historisch beginnt die Theorie der reflexiven Funktionen mit French (1958). Er hat das Konzept der „cognitive span“, der kognitiven Spannweite in Bezug auf das incaps oder auf den fokalen Konflikt eingeführt. Im engeren Sinn betriff dies die prozessierenden Rollen von Elementen (personalisierten und deanimierten) der Welt des incaps. Wie weit ist der Analysand oder der Analytiker fähig, diese auseinanderzuhalten und ihre Beziehungen zu sehen? Das Problem ist eng verknüpft mit der affektiven Mikrowelt. Sofern in ihr eine Verknüpfung da ist, kommt es zum „integrative span“, zur emotionalen Einsicht. Bei der Co-Produktivität (Tronick 2007) werden die reflexiven Funktionen von Analytiker und Analysand gekoppelt. Die Asymmetrie wird vermindert. Auf einer höheren reflexiven Ebene der gegenseitigen Inclusion wiederum wird das Beziehungsgefühl und das Selbstwertgefühl des Analysanden erhöht. Für den Analytiker gilt es abzuwägen, wie weit subjektive oder allgemeine soziale Modelle seine Reflexivität bestimmen, eventuell skotomisierend einschränken. Die Wirksamkeit der MWincaps kann so prägend auf die Reflexivität sein, dass sich nur ein kognitives Feld in Form eine Art Eigentheorie über die Erinnerung und über das zu Erwartende gebildet hat: eine negative Antizipation der Wiederholung des Negativen. Diese alte Welt, die nur Unlust, Ängste und Befürchtungen mit sich brachte, bietet doch den Schutz des Bekannten. Man hat sich mit ihr eingerichtet. Sich in diese neue Welt des Analytikers aufnehmen zu lassen und andererseits ihm als Objekt Platz in der eigenen Mikrowelt zu geben, ist eine Verführung und eine Verlockung Unbekanntes zu erleben und zu erkennen, d.h. im öffnenden Sinne zu reflektieren. Es entstehen Widerstände im analytischen Prozess. French nannte diesen Vorgang „repudiation of hope“ („Zurückweisung der Hoffnung“) (1958). Er stoppt jede Reflexivität, insbesondere die Übernahme von Deutungen des Analytikers. Deutungen sind verbale Konkretisierung reflexiver Prozesse. Intellektualisierung ist ein affektleerer Prozess der Reflexivität, der nicht in Veränderungen in den drei Mikrowelten umgesetzt wird. Die Deutungen des Analytikers werden als mögliche bejaht, aber nicht als bindend für sich erlebt. Die Reflexivität des Analysanden ist präautonom. Sie erzeugt eine resonante Beziehung scheinbarer Gemeinsamkeit.
Der Analytiker bleibt dann ein nicht prozessierender ständiger Gast in der therapeutischen Mikrowelt des Analysanden.4 Manchmal lebt er substituiert oder als deanimiertes Element in der Fantasie, z.B. als Badewanne, das wärmende Wasser ist eingelassen. Es gelingt dem Träumenden jedoch nicht, in die Wanne zu steigen.
Träume enthalten ein implizites Reflektieren, das kurz zu Interrupts führt und Teil des Traumverlaufes selbst ist. Die therapeutische Welt ist hingegen eine explizite Reflexion beider Protagonisten. Sie kann verschiedene Formen annehmen, eher resonant oder responsiv verlaufen (Moser 2021). Ziel der Therapie ist es, diese gemeinsame explizite Reflexivität in eine ständige implizite übergehen zu lassen. Was bewusst wurde, soll unbewusst weiterwirken. Meiner Meinung nach entwickeln Analytiker und Analysand jeweils ihre eigenen therapeutischen Mikrowelten, die nicht diffundieren, sondern autonom gekoppelt sind (Varela 1979). Jeder der Beteiligten lebt jedoch als Objekt in der Mikrowelt des Anderen weiter.
Der Akzent dieser Arbeit liegt auf der erweiterten Darstellung der intersubjektiven Verknüpfung zweier Mikrowelten. Reflexive Mikrowelten sind nur kurz geschildert. Es gibt darüber eine reichhaltige Literatur. Ich habe nicht beabsichtigt, diese Arbeiten zusammenzufassen. Es sei zum Schluss nochmals daran erinnert, dass eine gelungene affektive Beziehung die Basis reflexiver Arbeit ist und dass letztere auch wieder die affektive Beziehung vertieft.
Glossar
Mikrowelt: Vernetzung von Personen (Subjekte, Objekte) mit anderen Entitäten wie Dingen, Fabelwesen, Tieren, Landschaften usw. Zwischen den Elementen bestehen vollzogene oder laufende Wechselwirkungen in Form von Distanzen der Positionen oder Interaktivitäten. Aktuelle Mikrowelten können externalisiert, konkret oder phantasiert sein. Eine Mikrowelt ist eine affektiv-kognitive Einheit. Sie kann als eine narrative Struktur mit einer Situationssequenz von mindestens einer bis zu mehreren Situationen betrachtet werden.
Grundeinheit: bildhafte Situation.
Subjekt-Objektprozessor: Subjekt und oder Objekt sind Träger eines Prozesses (eines Zustandes oder einer Interaktion). Im Grenzfall kann der Objektprozessor den Wert 0 einnehmen (z.B. „Ich schieße.“). Subjektprozessor ist die Repräsentanz des Selbst in der Mikrowelt.
Boundary: Eine Mikrowelt grenzt sich von einer anderen oder der Umwelt ab. Kann durchlässig sein oder fixiert, mitunter mit einer Grauzone (z.B. Horizonte).
PLACE: Ist ein Ort, in dem Elemente positioniert, aber noch nicht verändert werden. Er ist ausschließlich Träger eines Zustandaffektes. PLACE bleibt im Interaktionsbereich default da. PLACE ist kindliche Erfahrung – PLACE kann nicht figurale Stimmung oder bereits einzelne Elemente in Anwesenheit enthalten.
Instanziierung: Ein Motiv (Trieb im Sinne der älteren Psychoanalyse) kann 1) latent, 2) aktiviert oder 3) instanziiert sein. Latenz bedeutet Ruhezustand, doch strukturell repräsentiert. Aktivierung bedeutet Aktualisierung, Bereitschaft für ein Involvement. Instanziiert bezeichnet aktive Beteiligung in der Regulierung des Bedürfnisses (Wunscherfüllung unterliegt Regulierung durch Coping oder Abwehr On-going Prozesse).
Deanimierung: Konzept der Traumtheorien (Verdichtung ist eine Form davon): Deanimierte Objekte sind Substitutive für Entitäten oder Prozesse, die gefährliche Affekte, auch der Sicherheit durch affektive harmlose oder fehlende Situationen und Objekte ersetzen. Einem Dingobjekt wird die affektive Besetzung entzogen und durch die Wahrnehmung ersetzt. Schon Tiere haben ein weniger differenziertes inneres und kommunikatives Affektsystem. Das erlaubt die Benützung reduzierter Regulierungsprozesse zwischen Mensch und Tier. Ein frischgebackenes Brot aus dem Ofen ersetzt Situationen der Geburt, z.B. von Geschwistern.
Interaktion: Kann statisch (Distanz) oder wechselwirkend sein. Allgemeiner Begriff ist Relation, Beziehung, Verknüpfung. Im Sinne der vorliegenden Arbeit ist eine affektive Verknüpfung gemeint, die unterschiedlich weit „kognifiziert“ oder figuralisiert sein kann. Ein Kofferradio, daneben eine Vase auf dem Buffet stehend bilden eine Beziehung. Beide Entitäten können deanimiert, doch von affektiver Bedeutung sein.
* In einem Glossar am Ende der Arbeit sind einige Konzepte näher erläutert.
1 In diesem Vorgang wird ein Objekt aus der affektiven Mikrowelt in das Wahrnehmungsfeld des Subjektprozessors ausgelagert.
2 Trauma ist eine besondere Art der traumatischen Erinnerung. Dieses Konzept ist umfassender als jenes des Traumas als Störung (s. Bohleber 2007).
3 Weitere und andersartige Abwehr- und Copingprozesse sind anderswo konzipiert (z.B. Moser 2008; 2016a).
4 Das Aufgenommenwerden in die Mikrowelt des Anderen wird oft als containing bezeichnet.
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Autor:in: Ulrich Moser, Prof. emerit. Universität Zürich, ist Ausbildungsanalytiker der schweizerischen Gesellschaft für Psychoanalyse (SGPsa/IPA). Aus seiner wissenschaftlichen Tätigkeit sind diverse Veröffentlichungen in den Gebieten Traum, Wahn, Phantasie, Neurosen, frühe Störungen, Computersimulation, psychoanalytische Situation u.a. hervorgegangen. Zudem setzte er sich mit Poesie auseinander und veröffentlichte einen Gedichtband.