Kassandra Niendorf und Lutz Goetzmann

Y – Z Atop Denk 2024, 4(6), 3.

Originalarbeit

Abstract: In der vorliegenden Arbeit werden Groddecks Verständnis der analytischen Psychosomatik, das sich maßgeblich auf Spinozas Substanzbegriff gründet, mit der Idee Lacans des vom Andern stammenden und nicht im Subjekt eingeschlossenen Unbewussten erstmals verbunden, um die „Theorie des extimen Symbols“ zu formulieren. „Extime Symbole“ sind körperliche Symptome oder Erkrankungen, die aus einem substanziellen, transindividuellen Es geschöpft sind und das Unbewusste eines Anderen äquivalent symbolisieren. Es wird davon ausgegangen, dass ein Aspekt aus dem Unbewussten des Andern via intersubjektiver Übergangsraum zwischen Anderem und Subjekt in das reale, nicht-verdrängte Unbewusste des Subjekts implantiert wird. Von dort aus wird eine Identifizierung mit der implantierten, intimen Exteriorität, die bei dem Subjekt eine psycho-somatische Symbolbildung bedingt, postuliert. Anhand von zwei Fallbeispielen wird das Potenzial dieses neuen Denk- und Deutungsansatzes für die psychoanalytische Praxis verdeutlicht.

Keywords: extim, Körpersymbol, Es, Substanz, Psychosomatik

Copyright: Kassandra Niendorf u. Lutz Goetzmann | Lizenz: CC BY-NC-ND 4.0

Veröffentlicht: 30.06.2024

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1. Das Es und seine Bezüge zur Spinozischen Substanz

Körper und Seele, so Georg Groddeck, sind gleichermaßen Erscheinungsformen des Es (Groddeck 2004, S. 135). Von diesem Grundgedanken aus, und dass körperliche Symptome symbolischer Natur sein können (Groddeck 2011, S. 325), werden wir unsere psychosomatische „Theorie des extimen Symbols“ entfalten. Groddecks Es ist eine unbewusste und schöpferische Kraft (vgl. Goetzmann 2018). Im Gegensatz zu Freud (1923b, S. 268 ff.), der das Es als unbewusste Quelle sowohl des Lebens- als auch des Todestriebs betrachtete, beruft sich Groddeck (2004, 2011) auf Spinozas (vgl. 2010) Metaphysik ebenso wie auf Goethes (vgl. 1960) Naturphilosophie. Er fordert eine positive Ganzheitlichkeit, die dem Leben, dem Lebendigen, der „Gottnatur“ verschrieben ist (Groddeck 2004, 2005, 2011). Freud (1920g), der Skeptiker, Materialist, Aufklärer, Naturwissenschaftler und Atheist, lässt das Göttliche weg und führt das Böse ein, d. h. die menschliche, biologisch verankerte Destruktivität. Groddecks Denken hingegen ist im Spinozischen Pantheismus verwurzelt: „In ihm [dem Menschen]“, so sagt er, „ist ein Es, irgendein Wunderbares, das alles, was er tut und was mit ihm geschieht, regelt“ (Groddeck 2004, S. 10). Spinoza, der philosophische Leitstern Groddecks, spricht von einer Substanz und der Untrennbarkeit von Göttlichem und der hervorbringenden Natur (Cürsgen 2009). Weiterhin beinhaltet Spinzoas Ontologie – im Sinne des heutigen Verständnisses von Psychosomatik als „Lehre vom untrennbaren Zusammenwirken des Seelischen und des Körpers“ (Plab 2016, S. 15) – die Annahme, dass jedes körperliche Phänomen eine geistige Entsprechung habe et vice versa (Cürsgen 2009). Dieser Spinozische Grundgedanke lässt sich weiterentwickelt in den aktuellen psychosomatischen Forschungen über das „Embodiment“, d. h. der Verkörperung von psychischem Erleben und Umwelt-Interaktion finden (siehe dazu u. a. Glenberg 2010; Leuzinger-Bohleber u. Pfeifer 2013; Lux et al. 2021; Moneta u. Kaechele 2023). In dem Umweltansatz („environmental approach“) der verschiedenen Embodiment-Theorien wird z. B. davon ausgegangen, dass soziale Interaktionen die physische Struktur des Körpers und des Gehirns beeinflussen (Lux et al. 2021). Demnach werden psychische Erlebnisse und physische Erfahrungen mit der Umwelt bzw. dem Andern körperlich inkarniert (Leuzinger-Bohleber u. Pfeifer 2013; Lux et al. 2021). Gaensbauer et al. (2011) fanden in ihrer Emotionsforschung heraus, dass Subjekte das emotionale Verhalten anderer Individuen körperlich inkarnierten. Glender (2010) schreibt: „embodiment [...] brings psychology back to its roots“. – Wenn auch die Psychologie nicht der Philosophie Groddecks oder gar Spinozas entspringt, können sich diese Wurzeln, wie wir aufzeigen werden, über Groddecks Vermittlung bis zu Spinozas Philosophie zurückverfolgen lassen (Moneta u. Kaechele 2023). Insofern wollen wir in unserer Arbeit zunächst die Spinozische Grundlage der Groddeck’schen Psychosomatik bzw. der Groddeck’schen Medizin skizzieren, kommen dann auf dessen eigenwilligen Symbolbegriff und verbinden diese Vorstellungen mit Lacans Idee der „intimen Exteriorität“ (Lacan 2016, S. 171). So werden wir die These darlegen, dass nicht nur psychosomatische, sondern auch körperliche Erkrankungen als aus dem Unbewussten des Andern stammende Symbole und als Schöpfungen eines transindividuellen Es verstanden werden können.

Es lohnt sich, diese Instanzen der Ontologie Spinozas zu verdeutlichen, um bestimmte Strömungen, welche für Groddecks analytische Psychosomatik, aber ebenso für die modernen Neurowissenschaften bedeutend sind (u. a. Solms 2021), nachvollziehen zu können. Spinoza (2010) liefert auf den ersten Seiten seiner Ethik Definitionen der wichtigsten Begriffe, die zur Grundlage von Groddecks lebensphilosophischer Psychoanalyse werden. So definiert er die „Substanz“, also das „Darunter“ oder „Dahinter-Stehende“, folgendermaßen: „Unter Substanz verstehe ich das, was in sich selbst ist und durch sich selbst begriffen wird, d. h. dass dessen Begriff nicht des Begriffs eines andern Dinges bedarf, von dem her es gebildet werden müsste“ (Spinoza 2010, S. 5, I, Definition 3). Spinoza spricht von göttlicher Substanz, indem er eine Untrennbarkeit von Substanz, Göttlichem und hervorbringender Natur (natura naturans) – im Gegensatz zur hervorgebrachten Natur (natura naturata) – annimmt (Cürsgen 2009). Diese göttliche Substanz ist autonom, da sie ihr Sein aus sich selbst heraus erhält. Sie ist die „Ursache seiner selbst“ (Spinoza 2010, S. 5, I, Definition 1). Endlichkeit entsteht erst durch die Differenz, etwa indem ein Gedanke durch einen anderen Gedanken oder ein Körper durch einen anderen Körper sowohl begrenzt als auch geschaffen wird. Allerdings, so Spinoza, kann kein Gedanke einen Körper, und auch kein Körper einen Gedanken begrenzen (Spinoza 2010, S. 5, I, Definition 2). Hier trifft Spinoza eine fundamentale Unterscheidung, nämlich zwischen der Instanz des „Attributs“ und des „Modus“: Das Attribut ist eine unmittelbare Eigenschaft der Substanz. Mithilfe eines Attributs lässt sich das Wesen, die Essenz der Substanz erfassen. Obwohl es, so Spinoza, unendlich viele Attribute der Substanz gibt, kennen wir Menschen nur zwei davon: das Denken bzw. das Denkende (res cogitans, d. h. der Geist) und das Ausgedehnte bzw. das Sich-Ausdehnende (res extensa, d. h. die Materie). Das Attribut ist das, was unser Intellekt als das Wesen der Substanz konstituierend erkennt. Durch die Substanz hervorgebracht zu werden, bedeutet gleichsam, mit dieser identisch zu sein. Was aber etwas konstituiert, expliziert und entfaltet es (Cürsgen 2009, S. 32). Die Beziehung von Substanz und Attribut ist folgende:

„Die eine Substanz ist Ursache ihrer selbst, alles enthaltende Totalität, vollständige Selbstumfassung, absolute Unendlichkeit, reine, uneingeschränkte und uneinschränkbare Positivität und Realität, wohingegen die Attribute relativ unendlich sind, weil sie bloß einen begrenzten Sachgehalt, eine Qualität benennen, die von allen anderen Gehalten verschieden ist; bezogen auf ihre Begriffsinhalte sind die Attribute unendlich“ (Cürsgen 2009, S. 33).

Substanz und Attribute enthalten zwei Aspekte, die voneinander nicht zu trennen sind. Die Substanz ist „reine Positivität“. Das Attribut ist „explizierte Wesensfülle“. Insofern ist jedes Attribut vollständiger Ausdruck der Substanz. Dennoch wird das Wesen der Substanz nicht durch ein einzelnes Attribut in jeder Hinsicht erfasst (Cürsgen 2009, S. 51). Ein Modus ist eine Bestimmtheit, in der sich das Wesen der Substanz äußert, die aber durch einen anderen, abgegrenzten Modus und nicht unmittelbar durch die Substanz verursacht ist. Das Attribut ist mit der Substanz identisch, die Modi unterscheiden sich. Sowohl das Ausgedehnte wie das Denkende besteht aus bestimmten Modi. Insofern ist die Substanz nicht unmittelbar Ursache für die Modi, die sich dem geistigen bzw. materiellen attributiven Register zuordnen lassen. Allerdings sind alle Modi von ihrem Wesen her in der göttlichen Substanz angelegt, wie Groddeck (2020) mit Goethe sagt: in der Gottnatur (vgl. Goethe 1960). Modi des Geistes sind Gedanken, Gefühle oder Willensakt. Modi der Materie sind die körperliche Gestalt eines Menschen, seine Ausdehnung, etwa einzelne Organe, Gliedmaßen und deren Motilität. Jede Distinktion, Determination oder Negation ist modal, d. h. etwas Modales. So bildet das Attribut des Denkens das Wesen des Gedankens, und der Gedanke präsentiert einen Modus dieses Attributs. Insofern ermöglicht das Attribut ein Verhältnis zwischen den abgrenzbaren und eingeschränkten Modi innerhalb einer Relationseinheit (Cürsgen 2009, S. 33). Es vermittelt zwischen Substanz und Modus (Cürsgen 2009, S. 38). So erscheint der Mensch aus der attributiven Perspektive des Denkens als Idee, aus der Perspektive der Ausdehnung als Körper. Logisch offenbart sich die Substanz hinsichtlich ihrer Attribute als Einheit und Differenz der Attribute. Zwischen Substanz und Attribut besteht einerseits eine vollständige Identität, weil jedes Attribut die gesamte Substanz zum Ausdruck bringt. Andererseits besteht zwischen ihnen die vollständige Differenz, sofern die Substanz unendlich viele Attribute enthält. In einem nächsten Schritt wird diese eine, unteilbare Substanz in den Modi identifizierbar (Cürsgen 2009, S. 56). Und diese eine, unbedingte und ewige Substanz, die über unendlich viele Attribute einschließlich unendlich vieler Modi verfügt, bezeichnet Spinoza als Gott, als das unendlich Seiende (Spinoza 2010, S. 5 f.). Alle Formen des Daseins sind also von ihrem Wesen her in der göttlichen Substanz angelegt. Das Denken Spinozas bringt somit einen „Monismus der totalen Immanenz“ zum Ausdruck (Cürsgen 2009, S. 35), und das Problem des Übergangs (zwischen den Attributen) verschwindet angesichts der „Einsheit der Substanz“ (Cürsgen 2009, S. 30). Dieses metaphysische System lässt sich anhand von Abbildung 1 verdeutlichen:
Abbildung 1: Spinozas metaphysisches System

Vor diesem Hintergrund hebt sich Groddecks Es ab. Während Freuds (1923b) Es modal ist, setzt Groddeck (2004, 2005) das Es mit der göttlichen, hervorbringenden Substanz weitestgehend gleich. Das Denkende (Geist) und Sich-Ausdehnende (Materie), die res cogitans und res extensa bilden Attribute des Es. Die Gedanken und Gefühle, der Wille und der Wunsch sind Modi, die dem Attribut des Denkens zugehörig sind. Der Körper, seine Motorik und Sensibilität, seine Mimik, die Stimme, der Blick, der Kot, die Milch, die Brust sind Modi, die sich auf das Attribut der Materie beziehen. Da sie von ihrem Wesen her in der Spinozischen Gottnatur und im Groddeck’schen Es angelegt sind, sind sie „Erscheinungsformen des Es“ (Groddeck 2004, S. 135). Groddeck schlägt vor, das individuelle Es geburtlich beginnen und mit dem Tode enden zu lassen. Aber dieses individuelle Es ist natürlich nur der erkennende Ansatz zur Essenz eines ebenso über- und transindividuellen wie substanziellen Es, der an die biologische, d. h. modale Verfassung eines Individuums geknüpft ist.

 

2. Die körperliche Erkrankung als Symbol

Groddeck sagt, dass der Mensch vom Es gleichermaßen „gelebt“ wird. Er sieht das Es als Ursprung aller (menschlichen) Phänomene, d. h. als Wesensursprung der Spinozischen Modi an (Groddeck 2004, S. 10). Dies impliziert, dass auch körperliche Symptome ihren Wesensursprung in einem substanziellen Es haben. Nicht nur bestimmte psychosomatische Symptome sind Ausdruck unbewusster Konflikte, sondern jede körperliche Erkrankung, jedes Symptom ist Ausdruck eines psychischen Inhaltes: „Die Erkrankung ist ein Symbol, eine Darstellung eines inneren Vorgangs“ (Groddeck 2004, S. 113). Jede Erkrankung hat einen „Zweck“ (Groddeck 2004, S. 113): Sie soll bestrafen, Konflikte lösen, verdrängen oder Verdrängtes am Bewusstwerden hindern. So symbolisiert eine gebrochene Hand – in ihrer Funktion als Greiforgan – die Abwehr eines sündhaften Vorhabens (z. B. in Form eines Diebstahls, Mordes oder der Masturbation) (Groddeck 2004, S. 134). Groddeck (2004, S. 134) vertritt also die Ansicht, dass für das Es keinerlei Unterschied zwischen Materie und Geist besteht. In Spinozas System ist insofern auch kein Unterschied vorhanden, als dass beide Phänomene, Materie wie Geist, attributive Ausdrucksformen der einen Substanz sind – nach Groddeck des Es. Nun garantieren die Attribute als Ausdruck der Substanz die „adäquate Übereinstimmung“ zwischen den Modi des jeweiligen attributiven Registers (Cürsgen 2009, S. 37). Dies bedeutet infolge, dass jeder unserer Gedanken mit einem körperlichen Zustand übereinstimmt. Jeder Modus verfügt in den verschiedenen, unendlich vielen Attributen über eine parallele Entsprechungsinstanz. Vor dem Hintergrund dieser Ontologie haben sämtliche Zustände des Körpers geistige Entsprechungen.

Groddecks (2004, S. 134) Argumentation lautet – und hier bewegt er sich ganz auf Spinozas Spuren –, dass der Körper, welcher Modus des substanziellen Attributs der Materie ist, jeweils eine dazu gehörende Seele einschließt. Körper und Seele sind untrennbar, weil beide auf die Substanz zurückgeführt werden können. Deshalb kann eine organische Krankheit niemals von der Psyche abgekoppelt betrachtet werden. Insofern ist, so Groddeck, auch jede organische Krankheit psychoanalytisch behandelbar (Groddeck 2004, S. 134). Hier schlägt Groddeck nun einen großen Bogen, indem er Freuds Hysterie-Konzept auf organische Erkrankungen erweitert. Eine unbewusste Vorstellung, die sich auf einen Konflikt bezieht, hat als materielles Pendant eine körperliche Erkrankung. Diese provokante Sichtweise meint, dass jede körperliche Erkrankung, jedes Symptom Ausdruck eines inneren Konfliktes ist. Im Unterschied zur Freud’schen Symboltheorie geht Groddeck damit von einer Äquivalenz (Fonagy et al. 2004, S. 65 ff.) oder einer symbolischen Gleichsetzung (Segal 1990, S. 208) aus: Das Symptom steht nicht für das Symbolisierte, es ist das Symbolisierte (Groddeck 2004, S. 134). Der Körper erkrankt tatsächlich (Goetzmann 2018). Wenn wir im Laufe unserer Entwicklung weniger konkretistisch denken (Fonagy 1995) und lernen, Innen und Außen, Subjekt und Objekt zu unterscheiden, bleibt diese archaische, auf Identität beruhende Form der Symbolbildung erhalten (Groddeck 2007, S. 11). So besteht stets ein Zusammenhang zwischen Körpersymptom und Psyche. Es handelt sich um parallele Modi, die Ausdruck der einen Substanz, des Es sind.

Wir können hier zwei Motive in Groddecks Denken feststellen, mit welchen er sich vom Materialismus Freuds und dessen auf Differenz setzende Symboltheorie unterscheidet. Erstens: Körper und Seele sind Ausdruck bzw. Schöpfungen einer einzigen Substanz – nämlich des Es –, die ihren Platz in einem metaphysischen System hat. Zweitens: Jede körperliche Erkrankung (als Modus der Materie) besitzt eine parallele Entsprechung im Seelischen (als Modus des Geistes). Ein körperliches Symptom ohne die Seele ist also undenkbar. So können wir, orientiert an Winnicotts (1968, S. 88) berühmter Sentenz „There is no such thing as a baby“, annehmen: There is no such thing as a somatic. Genauso wie der Säugling niemals ohne eine Beziehung zur Mutter existiert, gibt es nicht das Somatische allein ohne die dazugehörige Psyche. Insofern ist jede Krankheit immer in der Beziehung zwischen Körper und Seele, zwischen Geist und Materie als das Psycho-Somatische, das seine Essenz im substanziellen Es hat, zu denken.

 

3. Der Diskurs des Andern im Unbewussten des Subjekts

Natürlich bezieht sich Spinozas Substanzbegriff nicht nur auf das einzelne Individuum. Vielmehr haben die Modi, d. h. die Gedanken und Körper aller Individuen ihren Wesensursprung in dieser Substanz, die uns via die bekannten Attribute (Geist und Materie) eine Art Zugang gewährt. Insofern findet eine weitere Verschränkung statt. Die Modi des Anderen erhalten eine Parallelität in den Modi des Subjekts, jeweils über die attributiven Register des Geistes und der Materie hinweg. Damit sind sämtliche individuelle Modi (z. B. Körpersymptome) gleichsam als die des Andern zu begreifen, insofern sie als natura naturata, d. h. als Natur aus einem überindividuellen Es hervorgebracht sind. So wäre aus Sicht des Subjekts die ursprungslose, primordiale, hervorbringende Substanz, die natura naturans, die des Andern, beispielsweise das substanzielle Es seiner Primärobjekte, aus dem sämtliche Symptome, aber auch Gedanken, Wünsche etc. geschöpft sind. Die Symptomquelle des Subjekts liegt dann im Unbewussten des Andern. Lacan (2015b, S. 168, 267) hat dies mit der Idee des extimen Unbewussten und Laplanche (2004, 2017a, S. 89 ff., 111 ff.) anhand der rätselhaften Botschaft des Andern und deren Implantation ins Unbewusste des Subjekts beschrieben. Das Es würde sich insofern als transindividuelle Substanz in dem Körper und der Seele sowohl des Andern als auch des Subjekts manifestieren, indem die Modi des Andern bestimmte Modi des Subjekts verursachen et vice versa. Der Ursprung eines eigenen psychischen oder körperlichen Symptoms ließe sich dann in einem anderen, fremden Unbewussten verorten. Die Modi können als Teile eines Diskurses bezeichnet werden. Lacan (2015b, S. 359) definiert den Diskurs als eine symbolische Struktur, die über die bloße Sprache hinausgeht und in familiären, kulturellen und politischen Systemen, zum Teil auch generationsübergreifend zirkuliert (Parker 2005). In der Regel liegen dem Diskurs unbewusste Gesetze zu Grunde, beispielsweise solche, die sich auf das Inzestverbot beziehen. Als eine Aneinanderreihung von Zeichen (Signifikanten) kursiert der Diskurs bzw. die Signifikantenkette in einem sozialen Gefüge. Das Subjekt kann Teil dieser Diskurskette werden, indem es sich unbewusst in seine Zirkulation begibt (vgl. Lacan 2019a, S. 63, 2019b, S. 181). Der Diskurs ist universal, weil er nicht nur ein einzelnes Individuum betrifft, sondern darüber hinaus – vom Andern stammend – in das Unbewusste des Einzelnen eintrifft und es damit strukturiert (Lacan 2015b, S. 118 f., 168, 250, 359). Wir stellen uns vor, der Diskurs, der vom Andern kommt, wirkt wie ein Infekt: Ein für das Subjekt fremder Diskurs gelangt ins Unbewusste des Subjekts, wo er körperliche und psychische Symptome verursacht. Im Gegensatz zu Lacan (2015a, S. 198), der diese ausgesandte Botschaft des Andern – als zum Subjekt lediglich zurückkehrende Botschaft – gerade nicht als „parasitär“ auffasst, spricht Serres (2022, S. 11 ff.) von Parasiten, die als Störung, als störende Botschaft, als intersubjektives, lärmendes Störgeräusch „eine neue, andere Ordnung“ stiften. Wenn das Subjekt also manifeste oder latente, auch traumatisch verstummte Botschaften des Andern empfängt, verhält es sich dieser Ordnung, im Sinne Lacans (2015b, S. 118) dieses Gesetzes entsprechend. Infolge der infektiösen – nach Serres (2022) parasitären – Implantation, gegen die sich das Subjekt nicht wehren kann, können diese Auf- und Übernahme des Diskurses als Symptome entflammen. Diese unbewussten weitergegebenen Aspekte, Extrajekte1 oder Lamellen2 stammen also vom Andern und können sich durch ihre Externalisierung in das Unbewusste des Subjekts an oder in dem Subjektkörper manifestieren (Lacan 2015b, S. 118). Infolge dieser Implantation hat das Subjekt das daraus resultierende Symptom (des Andern), aber es beherrscht dieses bei weitem nicht (vgl. Lacan 2015b, S. 168, 2020, S. 560, 586). Das Subjekt weiß nicht, was es damit anfangen soll. Eine Möglichkeit ist, dass das Subjekt sich mit seinem Symptom identifiziert – als „einzigen Zug“ (Lacan 2012, S. 54). Infolge ist das Subjekt das Symptom. Es ist die Botschaft des Andern (Lacan 2015b, S. 359): Beispielsweise ist es in seiner sadistischen Position die gewalttätige Stimme des Andern. Dabei bleiben das fremde Symptom und der dieses Symptom strukturierende Diskurs des Andern für das Subjekt unverstanden. Aber gerade dieses Nicht-Verstehen ist es, so Lacan, das den Fortbestand der Symptome – und infolge das unbewusste Genießen – des Subjekts sichert.3

Nun ist der Andere aber nicht nur singuläres Individuum, das seinen Diskurs extrajektiv und als Lamelle weitergibt und im Unbewussten des Subjekts implantiert. Dieser Diskurs wird auch über die Positionen des „großen Andern“ weitergegeben. Der große Andere kann als Gesellschaft, Kultur, Wissenschaft, Religion auftreten, von den Gesetzesbüchern und Fachjournalen bis hin zu den sozialen Medien. So kann bei einer Magersucht die Ablehnungshaltung der Mutter gegenüber Sexualität über die Ideale des großen Andern, z. B. wie heute eine Frau auszusehen hat, überformt, verstärkt oder relativiert werden. Der große Andere ist in diesem Fall diejenige Subjektposition, welche die anorektischen Trajektorien als symbolischer Diskurs vorgraviert; und diesen Gravuren folgt die implantierte Stimme. Dies bedeutet nicht nur, dass das Subjekt vom Diskurs des Andern strukturiert, sondern darüber hinaus in einer vielfältigen Weise konstituiert wird (Fink 2015, S. 106; Widmer 2018, S. 55).4

Dieser Einfluss des Andern auf das Subjekt ließe sich auch in dem Spinozischen System formulieren: Der Modus des Andern, im substanziellen Register der Materie (in Form des Körpers und seiner Partialobjekte) oder im substanziellen Register des Geistes (in Form von Gedanken, Fantasien und Gefühlen), hat eine unmittelbare Entsprechung in den Modi des Subjekts, und zwar indem ein Modus des Andern (im körperlichen Register z. B. eine zärtliche oder gewalttätige Berührung, ein Kuss oder ein Hieb; im geistigen Register z. B. ein Gefühl der Zuneigung, der Angst oder eine romantische Fantasie) im selben attributiven Register eine modale Empfindung des Subjekts auslöst. Es findet sich aber auch eine Parallelität der Modi in den uns bekannten attributiven Registern statt; ein atmosphärischer Gedanke des Andern (Liebe oder Hass) hat eine Entsprechung im Körperlichen (Krebserkrankungen oder Blindheit). Nach Groddecks Auffassung sind dann Hass und Krebs Schöpfungen des substanziellen Es, welches transindividuell ist. In der Quantenphysik würde eine solche Entsprechung mit dem Begriff der „Verschränkung“ beschrieben werden: Zwei Ereignisse sind miteinander über bestimmte (räumliche, kategoriale) Grenzen hinaus verknüpft (Zeilinger 2005). Die Modi sind über die attributiven Register (Geist/Materie) hinweg intersubjektiv (der Andere /das Subjekt) „verschränkt“. Sowohl das reale, urverdrängte als auch das imaginär-symbolische, verdrängte Unbewusste ist nicht allein im Subjekt zu verorten, sondern gelangt als kursierender Diskurs des Anderen in das Unbewusste des Subjekts (Lacan 2015b, S. 118 f., 168, 267). Infolge dessen ist das Unbewusste des Subjekts nicht intim, sondern in erster Linie extim. Das Unbewusste „ex-sistiert“ (Lacan 2015b, S. 267), es existiert außerhalb des Subjekts. Im Zuge dieser Einschreibung des extimen Diskurses des Andern in das intime Unbewusste des Subjekts spricht Lacan von der „intimen Exteriorität“ (Lacan 2016, S. 171). Wir wollen diese Vorstellung der intimen Exteriorität im folgenden Abschnitt mit Groddecks Symboltheorie verbinden, um die psycho-somatische These aufzustellen, dass körperliche Symptome das Unbewusste des Andern symbolisieren können, als extime Symbole.

 

4. Extime Körpersymbole

Extime Symbole sind körperliche Symptome, deren Ursprung im Unbewussten des Andern zu verorten sind. Der Implantationsort des unbewussten Aspekts des Andern (Extrajekt), der als extimes Körpersymbol entflammen kann, ist das nicht-verdrängte Unbewusste des Subjekts. Laplanche (2004, 2017a) spricht in Abgrenzung zu dem „verdrängten“ Unbewussten von einem „eingeklemmten“ oder „eingeschlossenen“ Unbewussten (l’inconscient enclavé); Inhalte, die sich als Enklaven in letzterem „unterbewusst“ halten, konnten nicht verdrängt werden.5 Sie waren niemals bewusst. Bei einem entsprechenden Auslöser (Trigger) konvertiert das implantierte Extrajekt in ein körperliches Symptom bzw. eine körperliche Erkrankung am oder im Subjektkörper. Das entstandene Symbol bildet eine psycho-somatische Antwort auf die Extrajekte, die „rätselhafte Botschaft“ (Laplanche 2004) des Andern.

Williams (2005) beschreibt einen ähnlichen extrajektiven Vorgang als „Invasion“ und das Extrajekt als ein invasives Objekt. Er vermutet, dass die betroffenen Personen sehr früh, vor einer Differenzierung zwischen Psyche und Soma, die Erfahrung machten, dass ihre Projektionen vom Andern nicht aufgenommen bzw. contained wurden, während sie gleichzeitig primitive Eigenschaften des Objekts inkorporieren mussten, die mit größter Gewalt in sie hineinprojiziert wurden. Solche invasiven Projektionen sind wie „psychosomatische Raketen“, die in den Anderen ausgestoßen oder in ihn „hineingeschossen“ werden (Williams 2005, S. 309). Sie werden laut Williams Teil des kindlichen Repräsentationssystems. Mit dem extimen Symbol beschreiben wir nun eine Variante dieser invasiven Projektion, nämlich, dass das Individuum an dem invasiven Objekt, d. h. dem Extrajekt körperlich erkrankt. Im Falle des extimen Symbols ist die materielle Seite des Extrajekts das Körperliche, d. h. die körperliche Erkrankung, also ein Symptom des Körpers. Aus dieser Sicht entstehen extime Symbole im Bereich der Haut, d. h. der Körperhülle (vgl. Anzieu 2022). Aber auch das Körperinnere kann in Form pulmonaler, kardiovaskulärer oder gastroenterologischer Symptome betroffen sein. Bereits in einer Analyse von 1987 über den Gebrauch von Metaphern zeigte Lakoff auf, dass der Körper an sich als symbolisch verstanden werden kann (Glenberg 2010). Nach Lakoff und Johnson (2011, S. 11 ff.) sind alle Erfahrungen verkörpert, das allgemeine Denken und Handeln grundsätzlich metaphorisch: Bei Trauer wird unbewusst eine in sich einfallende Körperhaltung eingenommen, ein Gefühl des „down“ (Glenberg 2010; Lakoff u. Johnson 2011, S. 33 ff.). Hingegen wirkt der Körper größer, lebendiger, präsenter bei Hochstimmung, ein Gefühl des „up“ (Glenberg 2010; Lakoff u. Johnson 2011, S. 33 ff.). Insofern besteht gewissermaßen eine Äquivalenz zwischen Körperzustand und innerem Erleben (vgl. Groddeck 2004, 2011) bzw. zwischen Körperempfinden und psychischem Erleben des Andern; im psychotherapeutischen Kontext oftmals auftretend als Gegenübertragungsgefühle von beispielsweise Schwindel, Taubheit oder Schmerz (Plab 2016, S. 116). Nach dieser Auffassung könnten die Akne den externalisierten, libidinösen Wunsch des Andern, endlich verstanden werden zu wollen (vgl. Anzieu 2022) und der Bandscheibenvorfall des Subjekts den externalisierten Druck, der eigentlich auf dem Chef lastet, symbolisieren. Der Verlust des Augenlichts könnte eine vom Andern implantierte Blindheit, etwas nicht sehen zu wollen, bedeuten, der Herzinfarkt könnte der Zusammenbruch der Mutter sein, den diese mit Hilfe frühester Abwehrmaßnahmen verhindert hatte (vgl. Plab 2016). Weiterhin könnte eine Alopezie die Verlustängste der eigenen Mutter symbolisieren, die sich an ihre Tochter klammert. Die Zahnerkrankung könnte demnach als die warnende Botschaft des Andern, nicht zu kauen, verstanden werden, um die prekäre Inkorporation von unverdaulichen, psychischen Inhalten aufzuhalten. Der späte Parkinson könnte weiterhin das Trauma des Vaters, der aus der russischen Kriegsgefangenschaft heimkehrte, symbolisieren (vgl. Plab 2016); das Zittern der Hände wäre dann das extime Symbol der Angst, eine symbolische Schöpfung des Es. Das Besondere an dieser Deutungsweise ist also, dass eine psychosomatische oder somatische Erkrankung das unbewusste Extrajekt des Andern auf der Groddeck’schen Ebene der Äquivalenz symbolisiert (Groddeck 2006, 2011).6 Um diese fremden, „ex-zentrierten“ (Lacan 2019a, S. 12) Symptome, als extime Symbole entflammten Extrajekte dem Andern zuordnen zu können, nehmen wir an, dass Extrajekte die Eigenschaft der „Invarianz“, wie Bion (2016, S. 21) sie beschreibt,7 aufweisen. Gerade dieser Charakter der zuvor beschriebenen „Verschränkung“ (Zeilinger 2005) bedeutet, dass bestimmte Splitter oder Aspekte aus dem Unbewussten des Andern absolut unverändert im Unbewussten des Subjekts implantiert worden sind (vgl. Bion 2016, S. 21).

Auf diese Weise kommt die Äquivalenz des symbolischen Symptoms (des Subjekts) und des symbolisierten Inhalts (des Andern) zustande, die es erlauben, erstens seinen „göttlichen“ Ursprung als solchen in einem transindividuellen Es erkennen zu lassen und zweitens das Symbol als extim identifizieren zu können (vgl. Bion 2016, S. 21; Cürsgen 2009). Die Partialobjekte des Andern bilden zunächst ein „Objekt a“, in unserer Diktion in Form einer „alpha“- oder „beta-Empfindung“, das sich bei letzterer im realen, eingeschlossenen Unbewussten des Subjekts einnistet. Die „alpha-Empfindung“ kann übersetzt oder transformiert werden, die „beta-Empfindung“ nicht. Letztere ist eine Bion‘sche (1995) Reizanhäufung. Das extime Symbol ist insofern das sich – in diesem Fall körperlich aktualisierende – Objekt a.8 Aus dieser von uns vorgeschlagenen Perspektive dienen extime Symbole gleichsam der Persistenz des Begehrens (vgl. Lacan 2020, S. 566). – Im Grunde können sowohl ein Aspekt als auch mehrere Splitter aus dem Unbewussten des Andern extrajiziert werden, die zunächst in einem „Übergangsraum“ (Winnicott 1969, 1995, S. 10 ff.), der durch die intersubjektive Beziehung zwischen dem Andern und dem Subjekt gebildet wird, zu einem Implantat verschmelzen können. So bildet der intersubjektive Übergangsraum eine imaginär-phänomenale Hülle für das parasitäre Extrajekt (vgl. Leiser 2007, S. 197; Sami-Ali 1974). Wir stellen uns weiterhin vor, dass von diesem Übergangsraum aus das Subjekt das Extrajekt des Andern in sein Unbewusstes introjiziert. Dadurch wird das externalisierte Extrajekt aus Sicht des Andern zum Implantat, aus Sicht des Subjekts zur parasitären intimen Exteriorität. Diejenigen Extrajekte des Andern, die im eingeschlossenen Unbewussten des Subjekts einschlagen und damit potenziell zu einem extimen Symbol konvertieren, lösen reale, d. h. undenkbare beta-Empfindungen in dem Subjekt aus. Handelt es sich hingegen um eine alpha-Empfindung im verdrängten Unbewussten, kann die extrajektive Botschaft ins Mentale, d. h. Imaginär-Symbolische transformiert werden (vgl. Bion 2016; Laplanche 2017a). In diesem Fall erhalten sie mentale Qualitäten, etwa als Modi des attributiven Registers des Geistes in Form von Fantasien, und es entsteht kein extimes Symbol. Gelingt diese Transformation in Modi nicht, welche dem Denkenden zugehörig sind, bleibt das Extrajekt in Form von beta-Empfindungen in dieser Art Zwischenkammer, wie Laplanche (2017a) sagt, eingeschlossen (enclavé). Diese Zwischenkammer liegt unter einer „dünnen, bewussten Abwehrschicht“ (Laplanche 2004) in einem nahezu „amentiellen“ (Dejours u. Gernet 2022) Teil des Unbewussten des Subjekts. Hier erfährt das Extrajekt keine Umarbeitung. Es bleibt unverändert, invariant, „eingeklemmt“ und damit unverstanden (vgl. Bion 2016, S. 21; Laplanche 2004). Eine entsprechende Auslösesituation (intern oder extern) kann nun von dort aus die introjektive Identifizierung mit dem Extrajekt bedingen (vgl. Eekhoff 2016). Diese führt dann zur Bildung eines extimen Körpersymbols, das mit dem Extrajekt, d. h. Unbewussten des Andern symbolisch gleichgesetzt werden kann (vgl. Fonagy 2004, S. 65 ff.; Segal 1990, S. 208). Abbildung 2 skizziert schematisch die Implantation des parasitären Extrajekts vom Unbewussten des Andern über den intersubjektiven, imaginären Übergangsraum in das eingeschlossene Unbewusste des Subjekts, von dem aus das extime Extrajekt – bei entsprechendem Auslöser – als extimes Körpersymbol durch die introjektive Identifizierung entflammen kann.

Abbildung 2: Schematische Darstellung der Entstehung eines extimen Symbols

Die materielle Seite des Unbewussten des Andern bzw. transindividuellen Es ist das extime Symbol des Subjekts; die ideelle Seite ist das Extrajekt, das Objekt klein a, das beta-Element oder die Lamelle (vgl. Fußnote 2). Kommt es dann zum Ausbruch einer psycho-somatischen Erkrankung, fungiert das weitergegebene und sich im Subjekt aktualisierende Extrajekt gleichsam als „Quasi-Objekt“, wie Serres (2022, S. 246) sagt. Ein Quasi-Objekt ist ein Objekt, beispielsweise ein extimes Symbol, das ein Individuum konstituiert: Das Subjekt fällt mit seiner psycho-somatischen Symptomanhäufung auf, es ist jemand. Und zwar jemand, der sich von der eintönigen Masse, dem Kollektiv abhebt. Es wird, so Serres, von dem Extrajekt gezeichnet. Dadurch, dass das extrajektive Zeichen das Subjekt in seiner Aktualisierung als extimes Symbol „markiert“ (Serres 2022, S. 345 f.), ist es individuell, ein Individuum, nach Lacan ein begehrendes Subjekt. Das extime Symbol sichert also gewissermaßen – über das Begehren hinaus – die Subjekt-Existenz (vgl. Lacan 2015b, S. 244, 279, 2016, S. 299; Serres 2022, S. 346 f.), um die es letztendlich immer geht (Niendorf 2023). Das Subjekt wird durch die Identifizierung markiert, gleichsam macht es sich, so Serres, zum Attribut des Extrajekts, des Quasi-Objekt a als der Substanz (Serres 2022, S. 346 f.). Im Falle der Magersucht würde sich die verbietende Stimme oder der missbilligende Blick des Andern im extimen Symbol des anorektischen Körpers zeigen, der die schneidende Nüchternheit der mütterlichen lalangue, das Magere im Blick der Mutter in Form einer Gleichsetzung symbolisiert. Das Magere, das die Partialobjekte der Mutter symbolisiert, wäre der Ausgangspunkt und die Ursache des Begehrens sowie die existenzielle (Be-)Zeichnung des Subjekts, und der Begriff der Magersucht entpuppt sich als Portmanteau, als Kofferwort: als Sucht nach der mageren Liebe der Mutter. In dem sich das Subjekt mit dem parasitären Objekt a identifiziert, macht es sich das extime Symbol zu eigen: der Tochter gehört nun die Magersucht, sie ist von ihr gezeichnet und dadurch als Individuum-Subjekt weiterhin konstituiert. Diese Identifikation mit dem extrajektiven Parasiten beschreibt Serres (2022, S. 32) in dem der Wirt und der Parasit, d. h. der Gast, im Französischen denselben Namen tragen: L’hote, Gast und Gastgeber in einem.

 

5. Fallbeispiele

Wir wollen anhand von zwei Fallvignetten die „Theorie des extimen Symbols“ sowie die verschiedenen Möglichkeiten der Symbolentflammung verdeutlichen:

Herr A. ist ein 42-jähriger Mann, dessen Eltern selbst verschiedene Traumatisierungen aufwiesen, die v. a. durch Gewalt entstanden. Sie stammten aus einem ländlichen Gebiet in der Schweiz, das vergleichsweise arm und karg war. Herr A. wurde unehelich geboren; der Vater spielte später keine Rolle mehr, d. h. er war nicht präsent. Die junge Mutter war während der Schwangerschaft und nach der Geburt des Kindes frustriert und wohl eher depressiv. Sie war Arbeiterin in einer Fabrik, und das Kind war tagsüber bei einer Pflegeperson. Jedenfalls schien dieses Kind höchst unwillkommen gewesen zu sein, und auch später machte die Mutter keinen Hehl aus ihrer Abneigung. Ihre Blicke waren hart, die Stimme scharf und – so berichtete Herr A. – zynisch, ja, ihre treffenden zynischen Bemerkungen zeugten von einer bemerkenswerten Sprachfertigkeit und Intelligenz. Im Grunde hasste sie das Kind, das ihr Leben verdorben zu haben schien. Trotzdem kämpfte Herr A. ein Leben lang um ihre Liebe, konnte ohne sie nicht leben und richtete sein ganzes, im Übrigen beruflich erfolgreiches Leben an ihrer erhofften liebevollen Anerkennung aus – ein Wunsch, der nie in Erfüllung ging. Irgendwann erkrankte Herr A. an einer Colitis ulcerosa und wenige Jahre später an einem Krebsleiden (Leukämie). Sein Darm war entzündet, musste operiert werden, die Krebszellen überschwemmten seinen Körper und schwächten ihn massiv. Er brach unter diesen Erkrankungen zusammen. Nun holte er endlich die (analytische) Psychotherapie (bei L. G.) nach, die er, wie er bemerkte, schon in seiner Kindheit oder Jugend hätte wahrnehmen sollen.

Die Entzündungen des Darmes, v. a. aber der Krebs konnte mit der Zeit als eine Spätwirkung des zynischen Hasses des Andern, seiner Mutter, der sich in Herrn A. Seele „eingegraben“ hatte, verstanden werden. Unter dem bereits seit Herrn A.’s Kindheit verspürten massiven Stress durch die andauernde mütterliche Ablehnung und einer eingeschränkten Symbolisierungsfähigkeit musste der Körper irgendwann erkranken: Das Extrajekt (Weiss) bzw. invasive Objekt (Williams) machte körperlich krank. Die Krebszellen waren – folgt man Groddecks symbolischer Gleichsetzung – das symbolische Äquivalent, d. h. das extime Körper-Symbol für den Hass, aber auch die Ablehnung und die zynischen, äußerst entwertenden Bemerkungen, welche das Innere, den Körper Herrn A.’s entzünden und gleichsam von Blutkrebszellen überschwemmen ließ. In der Psychoanalyse wurde versucht, diese Erfahrungen – einschließlich der „hoffnungslosen“ Liebe – zu verdauen, zu verarbeiten, in Worte zu fassen, zu teilen, d. h. von undenkbaren beta-Elementen in alpha-Gedanken zu transformieren. Die symbolische Gleichsetzung erfolgte in dieser alpha-Welt und erhielt einen Als-ob-Charakter; der Krebs und die Colitis wurden zunehmend als Symptome verstanden, welche den mütterlichen Hass symbolisieren. Solange Herr A. die extimen Symbole „hatte“, war unter dem nicht zu beherrschenden Genießen, das den Mangel an Liebe immer wieder aufs Neue enthüllte, der Fortbestand des Begehrens nach Anerkennung des mütterlichen Andern gesichert und seine Subjekt-konstituierende Identität dysfunktional gestützt (vgl. Lacan 2016, S. 299; 2020, S. 560, 586). In therapeutischer Hinsicht entwickelte sich eine Differenz, wo am Anfang die Identität zwischen Extrajekt bzw. parasitäres Implantat (vernichtender Hass) der Mutter und den lebensbedrohlichen Erkrankungen von Herrn A. bestanden hatte.

Das zweite Beispiel zeigt, wie ein extimes Körpersymbol in der Gegenübertragung des Therapeuten entstehen und an ein weiteres Subjekt (K. N.) weitergereicht werden kann:

Frau B. ließ sich bei ihrem Therapeuten auf eine sehr klagsame Weise über ihre körperlichen Schmerzen sowie über ihre allgemeine Unzufriedenheit mit ihrem Leben aus. Im Zentrum ihrer Klagen in der Therapie stand die Anklage gegenüber ihrem Ex-Mann, der sie kürzlich betrogen und verlassen hatte. Gleichzeitig wünschte sie sich Zuwendung, Nähe und sexuelle Intimität, die sie in der Ehe unterdrückte. Dahinter standen die Liebeswünsche gegenüber ihrem Vater, die im Erleben von Frau B. in einer schmerzlichen Weise unerfüllt geblieben waren. Sie war voller Sehnsüchte und voller Wut, dass ihre Liebesansprüche gegenüber Männern unerfüllt blieben – gegenüber dem Ex-Mann, dem Vater und zuletzt gegenüber ihrem Therapeuten. Andererseits versuchte sie, sich ins Gleichgewicht zu bringen, indem sie die Überzeugung entwickelte, im Grunde ein asexuelles Wesen zu sein. Während ihrer Klagen begann ihr Therapeut plötzlich zu husten. Sein Husten wurde so stark, dass er das Sprechzimmer verlassen musste. Zu seiner intensiven Beschämung hatte er die Phantasie, dass Frau B. ihn in dieser unbeobachteten Situation bestehlen könnte. Er erzählte diese Begebenheit im Rahmen einer Intervision mit einer Kollegin (K. N.) noch am selben Tag. Als diese ein paar Tage darauf ihre Gruppentherapie leitete und das Thema sexuelle Wünsche in der Gruppe aufkam, drang sich ihr plötzlich der – von einer starken Scham begleitete – Gedanke auf: „Was ist, wenn ich jetzt einen Hustenanfall bekomme?“ Genau in diesem Augenblick überfiel sie dann auch ein Hustenreiz, der so überwältigend wurde, dass sie gleich dem Kollegen – also Frau B.'s Therapeuten – den Raum verlassen musste. Zu diesem Zeitpunkt empfand sie diese Unterbrechung als nicht besonders belastend und beschäftigte sich im Anschluss kaum mit diesem Vorfall. In der nächsten Gruppenstunde allerdings hatte sie erneut das Gefühl, einen Hustenreiz zu haben, verspürte Gefühle der Nervosität und des Unbehagens, musste obsessiv und ständig in sich hineinhorchen. Kurz vor Ende der Gruppenstunde überkam sie erneut ein heftiger Hustenanfall: Sie musste würgen, versuchte dieses Würgen zu unterdrücken und war gezwungen, die Sitzung doch früher zu beenden.

Man könnte den psycho-somatischen Husten als extimes Symbol verstehen: Die von Frau B. empfundene Unzufriedenheit bezog sich vor allem auf ihre unterdrückten, unbefriedigten sexuellen Wünsche, und der Husten des Therapeuten kann als sexuelle Erregung gedeutet werden: Der Husten ist – aus dieser Sicht – ein extimes Symbol, das auf einer Gleichsetzung der aggressiv-sexuellen Wünsche von Frau B. (hier in der Position des Andern) mit einem orgastischen Hustenanfall des Therapeuten (in der Position des Subjekts) beruht. Der Husten wäre in diesem Fall die symbolische Gleichsetzung mit dem Geschlechtsverkehr. Die Fantasie des Therapeuten, bestohlen worden zu sein, könnte die unerfüllten Ansprüche auf die väterliche Liebe ausdrücken, um welche Frau B. beraubt wurde. Der Therapeut versuchte sozusagen, sich dem „Geschlechtsverkehr“ zu entziehen, indem er aus seinem Sprechzimmer floh. In dieser prekären Szene sind Frau B.'s sexuellen Wünsche, ist ihr Begehren, ihre sexuelle Erregung ein Extrajekt, welches den intersubjektiven Raum zwischen ihr und dem Therapeuten durchquerte und – über die Blicke, die Stimme, die Mimik und Gestik, vielleicht über das gesamte Verhalten vermittelt – in dem Unbewussten des Therapeuten durch Projektion und Introjektion implantiert wurde. Mit der Theorie des extimen Symbols nehmen wir weiterhin an, dass invariante Splitter der sexuellen Lust sowie die aggressiven Impulse von Frau B. während des Sprechens in den Übergangsraum zwischen der Patientin (Anderer) und dem Therapeuten (Subjekt 1) extrajiziert wurden. Diese invarianten Splitter verschmolzen im Übergangsraum zu einem komplexen Extrajekt, dessen modale (hier: affektive, d. h. im Sinne Spinozas geistige) Qualitäten sexuelle Lust und aggressive, wohl auch sadistische Wut beinhalteten. Der Therapeut introjizierte dieses komplexe Extrajekt von dem intersubjektiven Übergangsraum aus in sein eingeschlossenes, nicht verdrängtes Unbewusstes (vgl. Laplanche 2017). Das Extrajekt konnte von dem Therapeuten zunächst nicht in eine symbolische Überlegung übersetzt werden, eine Transformation blieb aus. Stattdessen identifizierte er sich unmittelbar mit dieser intimen Exteriorität, woraufhin im attributiven Register der Materie der psycho-somatische Husten entstand, der mit dem Geschlechtsverkehr bzw. den orgastischen Gefühlen des Geschlechtsverkehrs gleichgesetzt werden kann. – Doch damit war es nicht genug: Der Therapeut versuchte die Erregung abzuführen, zu transformieren, indem er die Szene seiner Kollegin erzählte. Was daraufhin aber passierte, war, dass das Extrajekt an dieses zweite Subjekt weitergegen wurde. Auch die Kollegin (K. N.) identifizierte sich introjektiv mit dem sexuellen Extrajekt, allerdings nicht unmittelbar, sondern erst einige Tage darauf durch die entsprechende Auslösesituation: der Gruppentherapie. Unter den ängstigenden, so wenig liebevollen, väterlichen Blicken (die Frau B. so fürchtete, doch nach denen sie sich in ihrem Genießen gleichsam sehnte und daher mit einem starken Gefühl der Scham assoziiert waren) sowie dem sexuellen Gesprächsthema in der Gruppe fand die introjektive Identifizierung mit dem im Unbewussten implantierten, sexuellen und extimen Extrajekt von Frau B. statt. Infolge wurde auch die Kollegin von dem Husten überfallen, der gleich zweimal als die sexuelle Erregung der Frau B., Schöpfung des transindividuellen Es, als extimes Symbol entflammte. Erst als eine Transformation des extrajektiven beta-Schirms in alpha-Gedanken möglich wurde, löste sich das extime Körpersymbol auf.

 

6. Fazit

Die „Theorie des extimen Symbols“ beinhaltet die Annahme, dass Körpersymptome äquivalent einen unbewussten Aspekt eines Anderen symbolisieren können. Wenn auch aus heutiger Sicht Spinozas Substanzbegriff problematisch ist, da er den kartesianischen Dualismus von Geist und Materie durch einen strikten Monismus ersetzte, der den Substanzbegriff im Wesentlichen ausmacht, verstehen wir Groddecks daraus konzeptualisiertes Es als analytisch bereichernde Sichtweise auf die Verknüpfung von Körper und Seele. In Verbindung mit der Lacan’schen Sentenz, „dass das Unbewusste der Diskurs des anderen ist“ (Lacan 2015b, S. 251), lässt sich die in diesem Artikel postulierte Verschränkung (vgl. Zeilinger 2015) von einem scheinbar somatischen Symptom (im materiellen Register res extensa) des Subjekts mit dem psychischen Extrajekt (im geistigen Register res cogitans) aus dem Unbewussten des Andern theoretisch nachvollziehen (vgl. Cürsgen 2009). In praktischer analytischer Hinsicht gründet sich dieser psycho-somatische Denk- und Deutungsansatz eines Körpersymptoms auf die längst gut belegten Mechanismen der Projektion (Extrajektion), Introjektion und projektiven Identifizierung (u.a. Plab 2016; Weiss 1947) sowie auf die Weitergabe von unbewussten – zum Teil traumatischen – Inhalten (vgl. Kellermann 2011; Lacan 2019b, S. 113; Laplanche 2004; Leuzinger-Bohleber & Pfeifer 2013; Ogden 1994). Neben der ungewöhnlichen Sichtweise, dass sämtliche körperliche Erkrankungen Erscheinungsformen einer transindividuellen Substanz sind (Groddeck 2004, 2005; vgl. Spinoza 2010) – und deshalb sowohl das Unbewusste von Primärobjekten als auch das eines fremden Andern symbolisieren können –, impliziert unsere Theorie, dass implantierte Extrajekte sowohl passager (wie in dem Fallbeispiel der Frau B.) als auch chronisch (wie in dem Fallbeispiel des Herrn A.) als körperliche Symptome bzw. Erkrankungen entflammen können. Zudem haben wir durch das zweite Fallbeispiel des Hustens (der Frau B.) aufgezeigt, dass die Weitergabe des extimen Extrajekts sowie die Verschränkung des Unbewussten von Subjekt und Anderem nicht auf familiäre Systeme, Generationen oder die Primärobjekte beschränkt sein müssen. Diese Einsichten bringen die Möglichkeit eines tiefergehenden Verständnisses für psycho-somatische Leiden, die aus ärztlicher Sicht zwar als organisch diagnostiziert werden konnten, wobei jedoch eine auf das Somatische begrenzte Diagnose den Konfliktkern, d. h. das Extrajekt nicht zu würdigen vermag. Wir verstehen den Vorschlag, somatische Symptome als psycho-somatische zu deuten, nicht als kategorische Aufforderung oder gar Gesetz. Auch soll die Theorie des extimen Symbols nicht zur Rückläufigkeit der modernen, psychosomatischen Konzepte und fortschrittlichen neurowissenschaftlichen Erkenntnisse auffordern. Wenn auch Krebserkrankungen vorrangig organisch behandelt werden müssen, schlagen wir einen erweiterten Blick im Sinne der Ganzheitlichkeit des Menschen vor (vgl. Fallbeispiel Herr A.). Psychotherapeutisch wird eine Transformation möglich, indem eine treffende Konzeptualisierung bzw. Symbolisierung für das präverbale Reale, dass das Subjekt erkranken lässt, geleistet werden kann, und dafür braucht es ein Verstehen des Prozesses (Bion 2016, S. 215). Ob das Verstehen – und damit die Extrajekt- und Symptomauflösung – in der Therapie mithilfe der Theorie des extimen Symbols gelingen kann oder mithilfe anderer Konzeptionen und Mittel, ergibt sich aus der Stimmigkeit im individuellen, intersubjektiven Erleben von dem Subjekt und dem Analysierenden bzw. Behandelnden. In jedem Fall verstehen wir den Ansatz über „Körpersymptome als extime Symbole“ als gewinnbringende analytisch-theoretische Erweiterung in der Psychotherapie.

 


1 Eduardo Weiss (1947) unterteilt den Begriff der „Projektion“ in die Halluzination und die Extrajektion. Dabei bezeichnet er mit der Extrajektion jene Projektion, die im psychoanalytischen Kontext mit der projektiven Identifizierung in Zusammenhang steht. Das Extrajekt bezeichnet den Aspekt, der aus dem Unbewussten evakuiert wird, um diesen in das Unbewusste des Gegenübers zu externalisieren (Weiss 1947) bzw. zu implantieren (vgl. Serres 2022). 

2Das Wort der „Lamelle“ (franz. „l’hommelette“) beinhaltet folgenden Wortwitz von Lacan (2017, S. 207): „L’hommelette“ ist in seiner Doppeldeutigkeit scherzhaft zusammengesetzt aus dem französischen Wort „l’homme“, der Mensch, der ohne Organe einst ein „Ei“ war und „Omelette“, als das „durch die Luft fliegende“ menschliche „Ei“. Lacan (2017, S. 207) erläutert: „Diese Lamelle ist etwas Extraflaches, das sich fortbewegt, fortschiebt wie eine Amöbe. Sie kommt überall durch. Diese Lamelle, dieses Organ, zu dessen Eigenschaften zu rechnen ist, dass es [in der symbolischen Ordnung] nicht existiert, aber dennoch Organ ist – zu seiner Stellung innerhalb der Zoologie wäre einiges zu sagen – ist die Libido“ – in Form „des unsterblichen, nicht unterdrückbaren Lebens, des Lebens, das seinerseits keines Organes bedarf, des vereinfachten, unzerstörbaren Lebens“ (Lacan 2017, S. 207). Die Lamelle stellt eine Verbindung zwischen den Trieben und dem Unbewussten dar. Die Lamelle ist also ein Organ, das weitergegeben wird, jeweils vom Anderen zum Subjekt, und damit die Unsterblichkeit der Libido garantiert.

3 Lombardi (2023, S. 45) schlägt in Anlehnung an Bion (2020) eine horizontale und vertikale Achse vor. Die horizontale Achse erstreckt sich zwischen dem Subjekt und dem Andern, also zwischen der Mutter und ihrem Kind. Es ist, wie wir sehen werden, die extime Achse, auf welcher die Kassiber des Andern im realen Unbewussten des Subjekts implantiert werden. Die vertikale Achse ist hingegen die Achse der Transformation: Hier werden reale Empfindungen in alpha-Gedanken, z. B. in Symbole transformiert. Das extime Symbol entsteht im Fadenkreuz dieser Achsen: Der Achse der Extimität und der Achse der Signifizierung – da, wo sich die Achsen kreuzen.

4 In einem neuen „Modell des psychischen Seins“ bzw. „Model of Mental Functioning“ stellen Goetzmann et al. (2022) dar, wie die Materie und das Ideelle zwei Seiten einer Münze sind und sich das Ideelle als das unbewusste Reale (d. h. sowohl alpha- wie beta-Empfindungen) wie das Imaginäre (Gedanken als Bilder, Töne, Geschmack, Gerüche, das Berührtsein) und Symbolische (der sprachliche Diskurs) entfaltet. Das Atmosphärische (Gefühle als Gedanken) dient der bewussten Bewertung der imaginären und symbolischen Gedanken, die in einem zweiten Schritt auf Grund dieser Bewertung verdrängt, d. h. erneut unbewusst werden können. Insofern gibt es zwei Qualitäten des Unbewussten: eine reale und eine imaginär-symbolische. Es wird eine frühe, nicht-präpositionale Form des Bewusstseins vorgeschlagen; in diesem Fall werden die imaginären und atmosphärisch-gefühlten Gedanken als „phänomenal“ bezeichnet. Das Reale hat in Form des Phänorealen einen Effekt auf das Phänomenale (Goetzmann 2022, 2023; Goetzmann et al. 2022, 2023). In unserem Beispiel der Anorexie würde das Phänoreale der Stimme ins Imaginäre übersetzt, atmosphärisch-gefühlt bewertet und im Rahmen eines symbolischen Diskurses kommentiert werden. Dieser Diskurs wird von den Wörtern bzw. der Sprache der frühen Bezugspersonen wie auch dem Gedankengut der Gesellschaft bestimmt. Bions (1995) Idee, dass die Gedanken vor dem sich an diesen Gedanken ausbildenden Denkapparat vorhanden seien, könnte letztendlich meinen, dass die Gedanken ursprünglich vom Andern stammen, und sich der Denkapparat des Kindes an der Übersetzung dieser im Anderen präexistenten Gedanken mit Hilfe der alpha-Funktion ausbildet.

5 Auch Dejours (2022, S. 94 ff.) spricht von einer Implantation, die der Botschaft des Anderen eine „sinnliche Dimension“ verleiht; diese Botschaft wird zwar übersetzt, es bleibt aber immer etwas Unübersetzbares, sozusagen ein „Übersetzungsschatten“ zurück, der sich im Unbewussten ablagert. Im Grunde übersetzt das Kind nicht die Botschaft, sondern vielmehr die Wirkung der Botschaft, d. h. die Körperzustände, die durch die Erregungen der Erwachsenen, also des Andern entstehen. Die Übersetzung ist dann eine Bindung von Erregung, das Nichtübersetzbare führt zu einer Übererregung. Ist das Implantat jedoch vollständig unübersetzbar, spricht Dejours (2022, S. 95) in Anspielung auf Jean Laplanche (2017b) von einer „Intromission“: Es ist das radikal Unübersetzbare, das sich dann im Körper manifestieren kann.

6 Michael Meyer zum Wischen (2023) beschreibt ein eindrückliches Symptom, das als extimes Symbol verstanden werden könnte: Georges Batailles Vater litt an einer verstümmelnden Syphilis. Die Verstümmelung wurde dann ein zentrales Motiv in Batailles eigener Analyse, etwa, indem er gleichsam einen Text seines Lehranalytikers Adrien Borel „verstümmelte“ wie auch, dass dieser – wohl in einem Akt der Gegenübertragung – Bataille bereits in der zweiten Analysestunde das Foto eines verstümmelten Mannes präsentierte. Bataille beschäftigte auch die Selbstverstümmelung eines Mannes, der sich einen Finger abschnitt. So könnte man vermuten, dass der furchtbare Schrecken und die Todesangst, die Batailles Vater verspürte, als „Objekt a“, d. h. als reales Extrajekt bzw. als extrajektiver Splitter im Unbewussten Batailles projektiv implantiert wurde, und dass dieser sich dadurch mit der Verstümmelung identifizierte. Er „verstümmelte“ dann später den Text seines Analytikers: Dieser Text wie auch der verstümmelte Körper auf dem Foto, der abgeschnittene Finger oder auch van Goghs abgeschnittenes Ohr könnten als Varianten extimer Symbole bezeichnet werden.

7  Bion (2016, S. 21) erläutert das Phänomen des Wiedererkennens von bestimmten Objekten auf Gemälden mit der Eigenschaft der „Invarianz“: Bestimmte Aspekte im gemalten Bild weisen invariante, d. h. unveränderte Merkmale auf, sodass die Betrachtenden das Gemalte (wieder-)erkennen, auch wenn es nur ein Abbild der Realität, doch nicht selbige ist.

8 Nach Lacan (2017, S. 164) ist das (Partial-)Objekt a die (Objekt-)Ursache des Begehrens. Dieses Objekt a (Brust, Kot, Stimme, Blick) wird vom Körper abgetrennt, d. h. es ist ein verlorenes Objekt. Es fehlt also dem Subjekt, woraufhin es wegen dieses Mangels beginnt, zu begehren (Lacan 2016). Das Objekt a wird im Gegenüber imaginär gesucht. Diese dem Subjekt fehlenden Partialobjekte fungieren insofern als Quelle oder Grund des Begehrens, als Antrieb für das – wegen des Mangels – begehrende Subjekt (Lacan 2016).


Literaturverzeichnis

Anzieu, Didier (2022 [1985]): Das Haut-Ich. Übers. v. Meinhard Korte u. Mari Hélène Lebourdais-Weiss. Frankfurt/M.: Suhrkamp.

Bion, Wilfred Ruprecht (1995 [1963]): „Eine Theorie des Denkens“. In: Elizabeth Bott Spillius (Hg.) (1995): Melanie Klein Heute. Bd. 1: Beiträge zur Theorie. Stuttgart: Internationale Psychoanalyse, S. 225-235.

Bion, Wilfred Ruprecht (2016 [1965]): Transformationen. Übers. v. Erika Krejci. Gießen: Psychosozial-Verlag.

Bion, Wilfred Ruprecht (2020 [1962]): Lernen durch Erfahrung. Übers. v. Erika Krejci. Frankfurt/M.: Suhrkamp.

Cürsgen, Dirk (2009): ,,Das Absolute und die Entwicklung des Bestimmten. Zum Verhältnis der ontologischen Instanzen in Spinozas Metaphysik“. In: Res Cogitans 6(1), S. 29-60.

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Autor:in: Kassandra Niendorf, M.Sc. klin. Psych., ist als klinische Psychologin tätig und befindet sich in der Ausbildung zur psychologischen Psychotherapeutin.

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Autor:in: Lutz Goetzmann, Prof. Dr. med., Psychoanalytiker (SGPsa/IPV), ist in eigener psychoanalytischer Praxis in Berlin tätig und hat seit 2014 eine apl. Professur an der Universität zu Lübeck inne.

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