Eigentlich wissen wir genug, aber wir tun nicht genug.
Psychoanalytische Überlegung zum Umgang mit der drohenden Klima- und Artenkrise
Mechthild Klingenburg-Vogel
Y – Z Atop Denk 2024, 4(7), 2.
Abstract: Wachstum, Ausbeutung und Kriege. Das auf Expansion basierende kapitalistische Wirtschaftssystem erschöpft die Ressourcen der Erde und schädigt ihre Umwelt. Trotz des Wissens um diese Gefahren werden diese oft verdrängt und durch konsumorientiertes Verhalten kompensiert. Der Klimawandel und seine sozialen Folgen betreffen vor allem jüngere Generationen, die sich zunehmend von der Politik im Stich gelassen fühlen und psychisch belastet sind. Dieser Text behandelt mögliche Gegenbewegungen und notwendige Maßnahmen zur Bewältigung der Klimakrise und betont die Dringlichkeit des verantwortungsvollen Handelns.
Keywords: Klimakrise, Artenkrise, Klimakatastrophe, Verantwortung, Psychoanalyse
Copyright: Mechthild Klingenburg-Vogel| Lizenz: CC BY-NC-ND 4.0
Veröffentlicht: 30.07.2024
Artikel als Download: Denn sie tun nicht, was sie wissen
Was wissen sie – bzw. was wissen wir?
Wir wissen spätestens seit dem Bericht des Club of Rome 1972 – „Die Grenzen des Wachstums“ –, dass unser auf ständig expandierendes Wachstum gegründetes kapitalistisches Wirtschaftssystem mit der ihm innewohnenden Ressourcenverschwendung unseren Planeten rücksichtslos ausbeutet und vergiftet. – Aber: „There is no Planet B“! (Fridays for Future)
Dieses Wissen um Grenzen wurde jedoch emotional abgespalten, verdrängt und oft in einem fast manischen Genießen-Wollen des Augenblicks und einem ruhelos-atemlosen Aktivismus bis zum Burnout abgewehrt.
Raffiniert spricht Werbung dabei die Sehnsucht nach Glück und Anerkennung an: „Wenn ich dies kaufe, dann bin ich wer!“ Die mächtigen Lobbygruppen der Auto- und der fossilen Industrie verheißen mit ihrer Werbung ein Gefühl männlicher Potenz oder weiblicher Verführungskraft.
Die Suche nach Sinn und Identität reduziert sich so auf Materielles, auf besondere Konsumgüter und Statussymbole, die man „sich leisten“ kann und über die man sich und seinen Status definiert.
Eine auf Materiellem aufgebaute Identität führt zu einer Pseudoidentität, der Entwicklung eines falschen Selbst. Influencer:innen, die Mode und andere Produkte und einen „stylischen Lebensstil“ bewerben, haben gerade unter Jüngeren oft Hunderttausende Follower:innen, die so sein wollen wie sie und sie kopieren. Die Unterhaltungsindustrie lenkt mit ihren Soaps von der Konfrontation mit der Realität ab und bedient Sehnsüchte nach einer heilen Welt und nach einer idyllischen Beziehung, die durch eine Traumhochzeit gekrönt werden soll und dann an der Realität zerbirst. Gleichzeitig findet eine Kommerzialisierung bis in Beziehungen hinein statt: „Was bringt mir das?“.
Weil der seit 40 Jahren hier alle Lebensbereiche infizierende neoliberale Kapitalismus Solidarität und Gemeinschaftsgefühl angreift und Wettbewerb und eine starke Individualisierung fördert – „Jeder ist seines Glückes Schmid!“ –, begünstigt er mit dem ständigen Druck zur Selbstoptimierung narzisstisch-egoistische Persönlichkeitsentwicklungen, den „Homo oeconomicus“.
An die Stelle der „Fähigkeit zur Besorgnis“, einem wichtigen Entwicklungsschritt nach dem anfänglichen „Stadium der Erbarmungslosigkeit“ des Babies (vgl. Winnicott 2020), wird durch die Betonung von Autarkie, die Anerkennung von Grenzen – auch der Begrenztheit des eigenen Lebens – und von Abhängigkeit abgewehrt. Das stolze Gefühl, es sich selbst ermöglichen zu können, soll die Beziehungsbedürftigkeit und die Beziehungslosigkeit überdecken.
Da die Folgen vor allem die nachfolgenden Generationen betreffen, kann auch das Gefühl, „ich erlebe es ohnehin nicht mehr“, oder ein „sarkastisches „dann rottet sich die Menschheit halt selbst aus!“ zu Passivität und Resignation verführen. Doch für diese „nach uns die Sintflut“-Einstellung werden Kinder zukünftig den höchsten Preis bezahlen. Denn das Zeitfenster für die Abwendung von Klimakatastrophen schließt sich rasant. Nach 2030 sind die Folgen des Klimawandels nicht mehr umkehrbar! Die noch zur Verfügung stehende Zeit für dann immer einschneidendere Maßnahmen wird knapp.
„I want You to panic!“, rief die damals 16-jährig Greta Thunberg deshalb den in Davos versammelten Eliten aus Wirtschaft und Politik 2019 wütend-verzweifelt zu. „Noch wäre Zeit zum Handeln!“.
Deshalb hat das Bundesverfassungsgericht 2021 das Klimaschutzgesetz der Bundesregierung von 2019 als ungenügend gerügt, weil es der jungen Generation nach 2030 massive Maßnahmen zur Reduktion der Treibhausgasemissionen aufbürdet und sie dadurch in ihren Freiheitsrechten einschränkt.
Wir wissen auch aus der weltweiten Klimaangst-Studie (Hickman et al. 2021), dass psychische Störungen, besonders „Eco Anxiety“ junger Menschen zwischen 10 und 25 Jahren, deutlich zugenommen haben. Psychische Belastungen – besonders Depressionen, Trauer, Angst, Ärger, Ohnmacht, Hilflosigkeit, Erschöpfung bis zu Burnout und Schuldgefühl – beeinträchtigen ihr Funktionieren im täglichen Leben. 75 % gaben an, die Zukunft beängstigend zu erleben. Viele wollen deshalb kinderlos bleiben. 65 % fühlen sich von ihren Regierungen im Stich gelassen, betrogen und verraten! Dies führt zu einem erheblichen Vertrauensverlust in die Politik und in die ältere Generation.
Erlebt die ältere Generation die Jüngeren öfter als verwöhnt, arrogant und beneidet sie um ihre Freiheiten, so werfen die Jüngeren den Älteren vor: „Ihr habt uns mit Eurem kurzsichtigen, verschwenderischen Lebensstil die Zukunft gestohlen. Ihr hattet es ja noch gut!“
Deshalb: „Wir sind hier, wir sind laut, weil Ihr uns die Zukunft klaut!“
Trotzdem setzen Politiker immer wieder auf Wirtschaftswachstum, das immer höheren Profit sucht. Sie rechtfertigen das mit der Sicherstellung von Arbeitsplätzen und der Konkurrenz aus dem Ausland. So baut unser Wirtschaftssystem weiter auf süchtiges Konsumverhalten. Bedürfnisse sollen umgehend befriedigt werden, Frustrationstoleranz wird nicht mehr geübt.
Im Konsumismus wird die Gier nach immer mehr gefördert. Der Konsumismus verspricht kurzfristige Bedürfnisbefriedigungen und blendet die langfristigen negativen Folgen aus. Denn in der kapitalistischen Externalisierungslogik wird Profit individualisiert und die Kosten werden sozialisiert.
Kurzfristige Profitinteressen – besonders der fossilen Industrie – haben jahrzehntelang Untersuchungen über die Folgen der fossilen Energie für den Klimawandel verheimlicht und bewusst Zweifel an den Forschungsergebnissen gesät, sowie Ängste über Wohlstandseinbußen und Verlust von Arbeitsplätzen geschürt. Mit milliarden-schweren Werbekampagnen wird die Fortführung unseres verschwenderischen Lebensstils beworben. Dadurch werden nach wie vor politische Entscheidungen beeinflusst.
Gleichzeitig ist es schwierig, sich die langfristig, oft erst in Jahrzehnten sichtbaren Folgen unseres Verhaltens klarzumachen. Oder es wird argumentiert, dass der relativ geringe Beitrag Deutschlands zu den weltweiten Emissionen und erst recht der Beitrag jedes Einzelnen doch vernachlässigbar gering sei. Dagegen muss man aufklären, dass der Anteil der EU an den weltweiten Emissionen 10 der Deutschlands immerhin 2%, damit also pro Kopf das Doppelte des Durchschnitts der Weltbevölkerung beträgt!
Die Psychoanalytikerin Sally Weintrobe sieht in der Behauptung unseres verschwenderischen Lebensstils eine postkoloniale Haltung des Exzeptionalismus, der Einzigartigkeit, gespeist aus einem Gefühl von Überheblichkeit und Überlegenheit, mit der im Kolonialismus andere Völker und unsere Erde ausgebeutet wurden und werden, weil es „uns zustehe“ – in der Überzeugung „wir sind halt tüchtiger“.
Die Wegwerfmentalität von Konsumgütern – z. B. wird ein großer Teil gekaufter Kleidungsstücke ungetragen „ent-sorgt“ und landet zuletzt auf umwelt-verseuchenden Müllhalden in Ländern des globalen Südens – wird von Herstellern oft durch absichtlich eingebaute Schwachpunkte – der sprichwörtlichen Laufmasche – und durch unrentable Reparaturmöglichkeiten gezielt beabsichtigt, um den Kauf neuer Produkte zu fördern.
Doch es gibt auch Gegenbewegungen:
Erst in jüngster Zeit gewinnen Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft an Bedeutung. Als Erfolg der „Deinvest“-Kampagne, d. h. nicht länger in fossile Industrien zu investieren, wie dies in der von der NGO „Urgewald“ verfasste „GOGEL – Global Oil and Gas Exit List“ vorgeschlagen wird, ziehen immer mehr Kapital- und Versicherungsgesellschaften ihre Investitionen in fossile Energien ab.
Durch den Einfluss indigener Kulturen wurde das Recht der Mutter Natur – als juristische Person – unserem westlichen Denken entgegengesetzt und erlangte inzwischen z. B. in Ecuador und in Bolivien Verfassungsrang und wurde auch teilweise in Kanada, Kolumbien, Mexiko, Neuseeland und den USA anerkannt – zuletzt in Spanien zum Schutz einer Salzwasserlagune.
So ist zu hoffen, dass andere kulturelle Einstellungen aus Asien oder aus Afrika die westlich-kapitalistische Haltung rücksichtsloser Ausbeutung ablösen werden, ohne dass es zu einem Krieg um wirtschaftliche und geopolitische Dominanz kommen wird, wie er sich in der Konkurrenz zwischen den USA und China andeutet.
Häufig wird die wachsende Weltbevölkerung, besonders in Afrika, als Haupttreiber des Klimawandels gesehen. Dabei ist der ökologische Fußabdruck eines im reichen Norden geborenen Babies schon bei der Geburt 7-mal größer als der eines Kindes im globalen Süden.
Die Klimakrise ist nicht nur eine sozial-ökologische Krise, sondern auch eine Gerechtigkeitskrise. Die Ungerechtigkeit drückt sich darin aus, dass 15 % der Weltbevölkerung mit ihrem Überkonsum und ihrer Ressourcenverbrauch in den 10 Ländern mit den höchsten Emissionen ca. 70 % der CO2-Emissionen verursachen. Dagegen sind 85 % der Weltbevölkerung in den am meisten gefährdeten Ländern am stärksten von den Folgen des Klimawandels betroffen, obwohl sie kaum zum Klimawandel beigetragen haben.
Der World Inequality Report 2022 stellt fest, dass das reichste 1 % sogar noch einmal 3,5-mal mehr Treibhausgasemissionen verursacht wie die reichsten 10 %, deren Treibhausgasemissionen noch 6-15-mal so hoch sind wie die der ärmsten 50 % (Chancel et al. 2022).
Es ist offensichtlich, dass die Folgen von Klima-bedingten Wetterkatastrophen mit immensen Kosten von mindestens 5 % des BIP sehr viel teurer werden als die ca. 1 % des BIP, die für Klimaschutzmaßnahmen notwendig wären. Die Energiewende ist nach Hentschel (2020) ein risikoarmes Investitionsvorhaben mit einer Rendite von 4-7 %. Eigentlich sollte dies „die Welt“, die nur die Sprache des Profits zu verstehen scheint, doch zu einem deutlich veränderten Verhalten motivieren, wenn nicht kurzfristige Profitinteressen mächtiger Lobbygruppen dies immer wieder verhindern würden.
Mediziner warnen in den renommiertesten Fachzeitschriften schon jetzt vor einer in die Hunderttausende gehenden Zunahme von Hitzetoten auch bei uns, besonders aus vulnerablen Gruppen (Alten, Kleinkindern und psychisch Kranken), vor der Zunahme von Atemwegsinfektionen durch Luftverschmutzung und dem Auftreten exotischer Krankheiten in unseren Breiten, z. B. Malaria und Denguefieber infolge der Ausbreitung exotischer Mückenarten sowie anderer Zoonosen.
Der Kampf um rarer werdende landwirtschaftlich nutzbare Böden und um Wasser im globalen Süden verstärkt die Gefahr von Hungersnöten durch Ernteausfälle, Unterernährung und daraus folgende Schädigungen der Gehirnentwicklungen, zu Durchfallerkrankungen und Cholera durch Mangel an sauberem Trinkwasser. Gewalttätige Auseinandersetzungen und Kriege führen zu massenhaften Fluchtbewegungen, die wiederum zu massiven Gefährdungen und Traumatisierungen der davon Betroffenen führen.
Gegen den Hitzestress infolge der Erderwärmung soll Air condition, die weitere Energie verbraucht, helfen. Deicherhöhungen, Schlauchboote und Löschflugzeuge sind zwar wichtig, aber es ist ein Kurieren am Symptom.
Die Angst in den reichen Ländern wiederum, dass immer mehr Menschen aus Kriegs- und Krisengebieten an unserem Wohlstand teilhaben wollen und zu uns zu fliehen versuchen, lässt die anfängliche empathische Identifikation und offene Hilfsbereitschaft in Forderungen umschlagen, die „Festung Europa“ abzuschotten und begünstigt rechte Parteien.
Doch auch bei uns – Europa ist der Kontinent, der sich am schnellsten aufheizt – führen Naturkatastrophen und Wetterextreme, Waldbrände, Überflutungen, Dürren und sinkende Grundwasserspiegel als Vorboten der Erderwärmung zu einer deutlichen Zunahme von Hitzetoten, zu Traumatisierungen mit oft noch jahrelang anhaltenden Posttraumatischen Belastungsstörungen, Angstzuständen, Depressionen bis zu Suizidalität, zu Alkohol- und Drogensucht, zu erhöhter Gewaltbereitschaft besonders gegen Frauen und Kinder sowie zu massiven materiellen Schäden und sozioökonomischen Einbußen.
Die sich gerade in den letzten Monaten häufenden Katastrophenmeldungen überfordern unser Einfühlungsvermögen und lähmen den Impuls, etwas dagegen zu tun im ohnmächtig-resignierten Gefühl „man kann ja sowieso nichts dagegen machen“ und „ich will es mir lieber gar nicht ausmalen!“!
Doch: Wir wissen genug! Jetzt geht es darum, politisch, gesellschaftlich und individuell adäquat darauf zu reagieren! Im sehr informativen „Handbuch Klimawandel“ von Karl-Martin Hentschel (2020) werden konkrete Schritte aufgezeigt, um das 1,5-Grad-Ziel bis 2035 noch zu erreichen. Das macht einerseits Hoffnung, z. B., dass durch technische Verbesserungen knapp die Hälfte des Energieverbrauchs und ca. 2/3 des Ressourcenverbrauchs eingespart werden könnten.
Denn damit die Welt bis 2045 Treibhausgas-neutral wird, müssten in Deutschland bis 2035 die Emissionen um 90 % gesenkt werden, 90 % der Häuser müssten auf Niedrigenergiestandard saniert sein und weitere sehr eingreifende Maßnahmen, für die es eine breite gesellschaftliche Zustimmung bräuchte, müssten durchgesetzt werden.
Das Hoffen auf eine technologische Beherrschbarkeit der Klimafolgen erweist sich als illusionäres Wunschdenken und verhindert ein ernsthaftes Umsteuern im gesellschaftlichen Umgang mit der drohenden Krise. Die Vorstellung, dass durch „Green Growth“ unser Wirtschaftswachstum wie bisher immer weiter gehen könnte, entspringt eher Omnipotenzphantasien. Denn die technologischen Fortschritte (z. B. Bereitstellen von grünem Wasserstoff) müssten mindestens 100-mal schneller realisierbar sein (J. Vogel 2023), weshalb Möglichkeiten und Praktiken von Degrowth diskutiert werden müssen.
Das Propagieren von grünem Wachstum erweist sich als illusionär. Geoengeneering und andere Versuche einer technologischen Beherrschbarkeit des Klimawandels, die verführen, nichts ändern zu müssen, bergen unbekannte ökologische Gefahren. Darauf nimmt auch das aktuelle Gutachten zur Klimagerechtigkeit des Deutschen Ethikrates (13.03.2024) Bezug, indem primär Maßnahmen zur Minderung der Erwärmung (Mitigation) vor Maßnahmen zur Anpassung (Adaptation) und erst an letzter Stelle potentiell gefährliche technologische Ansätze (Climate Engeneering) als Reaktionen auf die Herausforderungen des Klimawandels gefordert werden
Denn sie tun nicht, was sie wissen:
Wir wissen heute, dass bereits 6 der 9 Hauptkipppunkte, wie die großen Eisschilde auf Grönland und in der Westantarktis, die Atlantikzirkulation, der Amazonaswald oder die Korallenriffe, in akuter Gefahr sind! Ihr Einfluss auf das globale Klima ist massiv! Kippt eines dieser Systeme, drohen in einer Kippdynamik verheerende Dominoeffekte und sich gegenseitig selbstverstärkende Rückkopplungsmechanismen. Durch das Auftauen der Permafrostböden wird eine große Menge an Methan freigesetzt, das 25 mal klimaschädlicher ist als CO2, allerdings kürzer als CO2 in der Atmosphäre bleibt.
Bei Überschreitung der 1,5-Grad-Grenze werden mit hoher Wahrscheinlichkeit mindestens 5 der 9 planetaren Grenzen überschritten, was wiederum eine durchschnittliche Erderwärmung von 3 Grad zur Folge haben würde.
Wir wissen auch, dass das Jahr 2023 in Deutschland das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen war wie zuvor schon die Jahre 2014, 2018, 2019, 2020 und 2022 und dass nach 2030 die Folgen des Klimawandels unumkehrbar sein werden!
Trotz dieses Wissens, trotz der immer eindringlicher werdenden Warnungen von Wissenschaftler:innen hat das bisher nicht zu den notwendigen einschneidenden, Maßnahmen geführt, um wenigstens das 1,5,-Grad-Ziel, zu dem sich unsere Regierung im Pariser Klimaabkommen 2015 verpflichtet hat, zu erreichen. Selbst eine so harmlose Maßnahme wie ein Tempolimit auf Autobahnen wird als autoritäre Gängelung durch die Regierung empfunden und mit dem Argument der Beschneidung von Freiheit verhindert, einer Freiheit, die uns ungebremst in die Klimakatastrophe rasen lässt!
Dabei zählt der Verkehrssektor mit zu den Hauptverursachern für die Treibhausgasemissionen und ist im Vergleich zu 1990 um 16 % auf 23 % gestiegen, wobei insbesondere der Anteil von PKWs daran wiederum 60 % ausmacht.
Im Unterschied dazu haben erfreulicherweise die Emissionen im Wohn- und Gebäudesektor, in der Energieversorgung, in der Industrie und anfangs auch in der Landwirtschaft seit 1990 abgenommen.
Die kognitive Dissonanz durch die intellektuelle Anerkennung von Klimafolgen und dem Wissen um notwendige Veränderungen des eigenen Lebensstils hat eine Affektisolierung, eine ICH-Spaltung zur Folge. So berichtete selbst eine mit dem Klimawandel befasste Wissenschaftlerin, dass sie auf die Daten über den Anstieg des Meeresspiegels rationalisierend reagierte, indem sie zunächst prüfte, wie hoch ihr Haus in Küstennähe über dem Meeresspiegel liegt – und beruhigt war: „Mich wird es schon nicht treffen!“
Lea Dohm, die Mitbegründerin der Psychologists for Future, hingegen vergleicht den Moment, als sie das Erschrecken über das wahre Ausmaß der möglichen katastrophalen Folgen nicht länger abwehrte, mit dem Erschrecken nach der Mitteilung ihrer Krebsdiagnose!
Hatte die Generation der 68er ihre Eltern mit der Frage konfrontiert, wieso sie den Nationalsozialismus und seine schrecklichen Folgen nicht verhindert hatten, so müssten wir Älteren heute doch fürchten, dass wir uns in den Augen unserer Kinder und Enkel schuldig machen.
Mich selbst befiel bei der Auseinandersetzung mit der Geschichte der Klimawarnungen und den unterlassenen Maßnahmen große Trauer über die vielen untätig verstrichenen Jahre, in denen mit noch relativ geringen Anstrengungen viel hätte bewirkt werden können. Trauer über unwiderruflich Zerstörtes, Verlorenes, und Trauer um die Aussichten für die Zukunft unserer Kinder und Enkel, die wir doch lieben und für die wir viel zu tun bereit sind, aber dann die nächste Flugreise oder Kreuzfahrt buchen. Die Trauer um den unwiederbringlichen Verlust von so viel heiler Natur, von so zahlreichen bedrohten oder gar schon ausgestorbenen Arten – ein Drittel der in Deutschland heimischen Arten sind bedroht oder bereits ausgestorben, wodurch wiederum Ökokreisläufe bedroht sind – führt zu ohnmächtiger Wut auf „die Mächtigen“ – oder in resignierten Rückzug.
Schuldgefühle, dass wir wider besseres Wissen einfach im „Weiter so“ verleugnend weitergelebt haben, sollen durch Werbung, die verführt, ungute Gefühle durch Konsum zu übertönen, zum Schweigen gebracht werden. Diese Verhaltensweisen sind so verinnerlicht, dass an die Stelle des verantwortlich und schuldig sprechenden inneren (ödipalen) Richters eine Art innerer (narzisstisch-perverser) Dealer oder Zuhälter gerückt ist (Berghold 2019).
Dies verweist gleichzeitig auf den Suchtcharakter unseres Konsumismus, der wie jedes Suchtmittel die eigentlichen Bedürfnisse und Sehnsüchte nur kurzfristig stillen kann und den Suchtcharakter verleugnet im Sinne von „einmal ist keinmal“.
Die Trauer und die damit verbundenen Schuldgefühle können jedoch auch zur Übernahme von reifer Verantwortung und Sorge für die „Mit-Welt“ führen, zum In-der-Welt-Leben als ein Lebewesen unter vielen, statt von ihr.
Inzwischen ist bis auf wenige „Klimaleugner“ das Wissen um den Klimawandel und seine Folgen in der Bevölkerung angekommen, nicht zuletzt auch dank der Schulstreiks von Fridays for Future. Statt diesen Jugendlichen dankbar zu sein, dass sie schlechtere Abiturnoten in Kauf nahmen, um die Öffentlichkeit mit der Realität des Klimawandels zu konfrontieren, wurden sie als „Schulschwänzer“ verächtlich gemacht.
Erst recht bieten sich die Aktivist:innen der Letzten Generation als Blitzableiter für die aufgestaute Wut aus gesellschaftlichen Spaltungen, aus abgewehrter Ohnmacht und Angst an. Ich zweifle zwar, ob Straßenblockaden ein geeignetes Mittel sind, um die davon betroffenen Menschen für die Sache des Klimaschutzes zu gewinnen, aber wie verzweifelt müssen die Blockierer:innen, die sogar Haftstrafen auf sich nahmen, sein, wenn sie durch diese Art zivilen Ungehorsams zeigen wollen, dass es so einfach nicht mehr weitergehen darf, dass wir dabei sind, unseren Planeten irreversibel zu zerstören.
Und wie verzweifelt verteidigen die jungen Beschützer:innen Wälder wie den Hambacher Forst, und harren wochenlang bei Kälte und Sturm in ihren Baumhäusern aus, um den letzten Urwald Deutschlands vor den durch die Landesregierung und die Polizei geschützten Interessen von RWE und den Braunkohlebaggern zu verteidigen.
Die massiven Reaktionen des Staates zeigen, im Unterschied zum gewährenden Umgang mit den viel massiveren, machtvollen Traktorblockaden der Bauern, dass es die Konfrontation mit der Realität der Klimakrise ist, die die Überbringer der schlechten Nachricht massiv bestraft.
Die mit dieser Realität verbundenen emotionalen Reaktionen werden abgespalten und von der Angst, unseren Lebensstil verändern zu sollen, übertönt und führen zum Festhalten am Status quo, denn das Loslassen-Müssen von Vertrautem, das Sicherheit bietet, macht Angst und führt nicht selten dazu, dass wider besseres Wissen an alten, oft schädlichen Gewohnheiten, am Beharren auf dem Status quo, festgehalten wird.
Das Schreckgespenst „Verzichten-Sollen“, Liebgewonnenes hergeben zu sollen, führt oft zu wütend-trotziger Gegenwehr. Die Grünen werden als „Verbotspartei“, die uns gängeln und uns etwas wegnehmen wollen, diffamiert.
Statt dem sehr negativ besetzten Begriff „Verzicht“ sollte deshalb der Begriff „Suffizienz“ (Genügen) verwendet werden. Suffizienz bedeutet eine politische Nachhaltigkeitsstrategie zur Einhaltung sozialer und planetarer Grenzen (B. Vogel 2022) und fordert eine Veränderung sozialer Praktiken der Bedürfnisbefriedigung, sowohl bzgl. veränderter Nutzung von Produkten und Dienstleistungen bis zum völligen Verzicht (z. B. auf ein Auto) oder Ausweichen auf alternative Produkte (z. B. vegane Ernährung).
Suffizienz bedeutet zum einen „genug“ im sozialen Sinn von „nicht zu wenig“ und im ökologischen Sinn von „nicht zu viel“, orientiert an den planetaren Grenzen. Dies bedarf gesellschaftlicher Rahmenbedingungen in Form von materiellen, institutionellen und mentalen Infrastrukturen (Welzer 2011), die durch politisches und administratives Handeln bereitgestellt werden müssen (z. B. ÖPNV) und nicht suffiziente Praktiken und Produktionsweisen erschweren.
Suffizienz im Sinne von Verteilungsgerechtigkeit soll die Asymmetrie zwischen Verursachung und Resilienz des globalen Nordens einerseits, und der Exposition und Vulnerabilität des globalen Südens andererseits überwinden (B. Vogel 2022).
Im Unterschied zu Suffizienz bedeutet Resilienz eine Anpassung an die veränderten Bedingungen des Klimawandels, z. B. durch resilientere Pflanzenzüchtungen und durch höhere Effizienz soll der Energiebedarf von Produkten und Gebäuden gesenkt werden. Beides ist wichtig, reicht aber nicht aus und birgt die Gefahr von Rebound-Effekten: z. B., wenn Energiesparlampen dann länger brennen gelassen werden.
Suffizienz im Sinne von Genügen/Genügsamkeit steht für einen anderen und anders glücklich-machenden Lebensstil, der mit Selbstachtung und einem guten Selbstgefühl durch die Übernahme von Verantwortung für die „Mit-Welt“ verbunden ist, mit einer „Culture of Care“ (Weintrobe 2022), mit Freude über neue Erfahrungen auch in neuen Wohnformen, Kollektiven, Gemeineigentum und in Beziehungen, wo z. B. Sportgeräte gegenseitig ausgeliehen werden statt sie einzeln neu zu kaufen, für Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit (z. B. Second-Hand-Kleidung) und vegetarische oder vegane Ernährung aus regionaler solidarischer Landwirtschaft, sowie Verzicht auf Flugreisen.
Dadurch wird überwiegend auf individueller Basis versucht, etwas gegen den Klimawandel zu tun. Dass dies heute von zunehmend mehr vor allem jungen Menschen unserem gierigen, nie wirklich satt und glücklich machenden „Immer mehr“, auf ständigem Wirtschaftswachstum gründenden kapitalistischen System entgegengesetzt wird, macht Hoffnung. Hoffnung, dass die Kultur der Achtlosigkeit, der „Culture of Uncare“ sich zu einer Kultur der Bezogenheit entwickeln und die neoliberale Zerstörung von Solidarität beendet wird. – „System change – not climate change!“
Gleichzeitig bedeutet die ausgerechnet von den großen fossilen Industrien propagierte Verantwortungszuweisung an individuelles Verhalten, dass von den eigentlichen, großen Klimasündern abgelenkt werden soll.
Insbesondere hat die Klimabewegung einen der größten Umweltsünder nicht im Blick: Das Militär und die Rüstungsindustrie!
So entspricht die Klimabelastung allein des US-Pentagon der von ganzen Staaten wie Spanien oder Marokko. Doch auf Drängen der USA und der NATO wurde im Kyoto-Klimaschutzprotokoll, das die Staaten zur Mitteilung ihrer Treibhausgasemissionen verpflichtet, die durch das Militär verursachten Emissionen explizit ausgenommen, angeblich um keine Rückschlüsse auf die Verteidigungsfähigkeit zu ermöglichen, – die allerdings aus der immensen Höhe des Verteidigungshaushalts unschwer erschlossen werden kann.
Um die enorme Umweltbelastung durch das Militär zu veranschaulichen, hier einige Beispiele:
So verbraucht ein Leopard-2-Panzer pro km(!) 4 l Diesel, entsprechend 1,5 kg CO2. CO2 hat eine Lebensdauer von 120 Jahren in der Atmosphäre! Ein Eurofighter stößt 70-100 l Kerosin/Minute, 1 t CO2/Stunde aus! In Ramstein mit ca. 30 000 Starts und Landungen/Jahr entstehen 1,35 Milliarden t klimaschädliche Gase. Kaiserslautern bei Ramstein hat die höchste Feinstaubbelastung Deutschlands. Und der Großraumtransporter Galaxy verbraucht allein beim Start 6 000 l giftiges Flugbenzin! Ganz zu schweigen von den auf Jahrzehnte vergifteten und radioaktiv verseuchten Böden. Schon vor den 100 Milliarden € der „Zeitenwende“ war der deutsche Verteidigungshaushalt 20-mal so hoch wie der des Umweltministeriums. „Bei der Rüstung sind sie fix, für die Umwelt tun sie nix!“ Dagegen verursacht der gesamte zivile Luftverkehr mit jährlich immerhin 3 % der weltweiten Treibhausgasemissionen nur ca. 1/3 bis die Hälfte von Militär und Rüstungsindustrie. Die Bundesregierung „subventioniert“ die Luftfahrtbranche mit jährlich 12 Milliarden Euro, indem sie auf eine Kerosinsteuer und die Mehrwertsteuer verzichtet.
Abgesehen von dem unsagbaren menschlichen Leid und den Zerstörungen ist jeder Krieg auch eine ökologische Katastrophe! Sprengstoff, Explosionen, Brände verursachen neben der CO2-Freisetzung auch massive Feinstaubbelastungen. Böden sind auf Jahre verseucht, durch den Einsatz von Bunker-brechenden Geschossen mit angereichertem Uran auch radioaktiv! Der für den Wiederaufbau benötigte Beton ist in seiner Herstellung äußerst Energie-intensiv. Allein der Krieg im Gazastreifen verursachte in den ersten 60 Tagen mehr Treibhausgasemissionen als 20 der Klima-vulnerabelsten Staaten in einem ganzen Jahr. Das entspricht einem Äquivalent der Verbrennung von 150 000 t Kohle! Und der Angriffskrieg gegen die Ukraine hat im ersten Jahr so viel Treibhausgasemissionen verursacht wie ein Land der Größe Belgiens, entsprechend 120 Millionen t CO2, davon sind 19 % allein durch Spritverbrauch verursacht. Der Wiederaufbau wird Millionen t CO2 verursachen.
Wir können uns einfach keinen Krieg mehr leisten!
Der Kampf um die begrenzten Ressourcen und um die Kontrolle der Handelswege und Pipelines ist ein neokolonialer Kriegsgrund, oft von Stellvertreterkriegen.
Während die Vereinigung Deutscher Wissenschaftler VWI warnend auf den Zusammenhang zwischen Peak Oil, Gas und Geopolitik hinweist und die Rückkehr zu fossiler Energie mit für den Ukrainekonflikt verantwortlich macht, sagt der Klimaforscher Hartmut Grassl: „Jeder Liter Öl, der in der Erde bleibt, fördert doppelt den Frieden! Zum einen, weil er den Klimawandel aufhält, zum anderen, indem um fossile Rohstoffe dann nicht mehr Krieg geführt werden muss!“
Rüstung und Krieg führen einen Vernichtungsfeldzug gegen die Menschheit und gegen unsere Erde auf Kosten von Klima- und sozialen Maßnahmen. Neokolonialismus, Rassismus, Nationalismus und Neofaschismus erstarken statt Abrüstung, Rüstungskonversion und Konfliktlösung durch Verhandlungen sowie Verträge für Sicherheit und Frieden zu fördern.
Wir können uns keinen Krieg mehr leisten!
Und statt, dass alle Staaten der Welt sich zusammentun würden, um mit aller Kraft den Klimawandel aufzuhalten versuchen, verschleudern sie Unmengen an Finanzmitteln für Aufrüstung und Krieg!
„Bei der Rüstung sind sie fix! Für die Umwelt tun sie nix!“
Die Doomsday Clock, die Weltuntergangsuhr, steht symbolisch auf 90 Sekunden vor Mitternacht, weil die Bedrohung durch einen Atomkrieg und durch den Klimawandel so hoch ist wie seit ihrer Einführung 1948 nie zuvor! Die Bekämpfung des Klimawandels, atomare Abrüstung und der Schutz der Menschenrechte sind zum Schutz vor zukünftigen Bedrohungen eng miteinander verbunden.
Angesichts dieser bedrückenden Realität ist es wichtig, auch positive Entwicklungen aufzuzeigen. In den UNO-Zielen zu nachhaltiger Entwicklung, die 2015 in New York verabschiedet wurden, sehe ich eine Entwicklung zu Besorgnis.
Denn es gibt an einigen wenigen Stellen auch positive regionale Kipppunkte. Dazu zählt etwa die Ausdehnung der nördlichen Nadelwälder und ein mögliches Ergrünen von Teilen der Sahara, wie es im frühen Holozän schon einmal der Fall war.
Wahrscheinlich erreicht unser Energiesystem gerade einen positiven Kipp-Punkt: Laut der Internationalen Energieagentur IAEA wird schon ab 2025 erneuerbare grüne Energie weltweit die größte Stromquelle sein.
Auch sind die erneuerbaren Energien laut IEA bereits in den meisten Ländern die preiswerteste Art der Stromerzeugung. Sie wachsen exponentiell und werden laut IEA schon in weniger als drei Jahren die Stromerzeugung aus Kohle überholen.
Ilona Otto beschreibt, dass eine engagierte Minderheit von 20-30% der Bevölkerung die Normen einer Gesellschaft verändern kann. Wenn genügend gesellschaftliche Resonanz vorhanden ist, kann es zu positiven sozialen Kipp-Dynamiken kommen, denn das menschliche Verhalten wird durch Vorbilder geprägt.
Große gesellschaftliche Gruppen, Gewerkschaften, Verbände, aber auch die Kirchen und Einzelpersonen sind derartige einflussreiche Vorbilder, die noch lauter und entschiedener ihre Stimme „zur Bewahrung der Schöpfung“ erheben müssten. Packen wir es an!
Literaturverzeichnis
Berghold, Josef (2019): „Die Klimakatastrophe als radikale Zivilisationskrise“. In: Klaus-Jürgen Bruder, Christoph Bialluch u. Jürgen Günther (Hg.): Krieg nach innen – Krieg nach außen – und die Intellektuellen als Stützen der Gesellschaft. Frankfurt/M.: Westend, S. 275-286.
Chancel, Lukas, Piketty, Thomas, Saez, Emmanuel u. Zucman, Gabriel (2022): „World Inequality Report 2022“. World Inequality Lab: wir2022.wid.world. https://wir2022.wid.world/www-site/uploads/2021/12/WorldInequalityReport2 022_Full_Report.pdf [17.07.2024].
Deutscher Ethikrat (13.03.2024): „Klimagerechtigkeit“. Stellungnahme des Deutschen Ethikrats vor der Bundespressekonferenz. https://www.ethikrat.org/fileadmin/Publikationen/Stellungnahmen/deutsch/klimagerechtigkeit.pdf [17.07.2024].
Hentschel, Karl-Martin (2020): Handbuch Klimaschutz – Wie Deutschland das 1,5-Grad-Ziel einhalten kann. Basiswissen, Fakten, Maßnahmen. München: oekom.
Hickman, Caroline, Marks, Elizabeth, Pihkala, Panu, Clayton, Susan, Lewandowski, R. Eric, Mayall, Elouise E., Wray, Britt, Mellor, Catriona u. van Susteren, Lise (2021): „Climate anxiety in children an young people and their beliefs about government responses to climate change: a global survey“. In: The Lancet Planetary Health 5 (12). DOI: 10.1016/S2542-5196(21)00278-3.
Vogel, Bendix (2022): „Entwicklung und Anwendung von Suffizienzindikatoren“. Master-Thesis im Studiengang Transformationsstudien. Flensburg.
Vogel, Jefim (2023): „Grünes Wachstum ist ein Wunschtraum“. In: Der Spiegel 45/2023 (7.11.2023).
Weintrobe, Sally (2022): „Liebe und ihr Überleben in unerträglichen Zeiten“. In: Psyche 76, 1108-1130. DOI: 10.21706/ps-76-12-1108.
Weintrobe, Sally (2021): Psychological Roots of the Climate Crisis – Neoliberal Exceptionalism and the Culture of Uncare. London: Bloomsbury.
Welzer, Harald (2011): „Mentale Infrastrukturen – Wie das Wachstum in die Welt und in die Seelen kam“. In: Schriften zur Ökologie. Bd. 14. Hg. von Heinrich-Böll-Stiftung. Berlin. https://www.boell.de/sites/default/files/Endf_Mentale_Infra strukturen.pdf [17.07.2024].
Winnicott, Donald W. (2020 [1965]): „Die Entwicklung der Fähigkeit zur Besorgnis“. In: Ders.: Reifungsprozesse und fördernde Umwelt. Giessen: Psychosozial-Verlag, S. 93- 105.
Autor:in: Dr. med. Mechthild Klingenburg-Vogel ist Fachärztin für Psychotherapeutische Medizin mit eigener Praxis in Kiel. Ihr Arbeitsschwerpunkt liegt in dem Themenfeldern Liebe, Aggressionen, Nationalsozialismus, kollektive Traumatisierung, Kriegsbereitschaft, zivile Konfliktlösung und Medien.
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